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Blackthorn Whiskey Cocktail – Irish by Nature

Raffiniert, äußerst wohlschmeckend und doch ganz oft vergessen – das ist der Blackthorn Whiskey Cocktail.  Er ist so etwas wie ein irischer Manhattan, aber doch nicht ganz, denn er verlangt nicht nach einem süßen, sondern nach einem trockenen Wermut. In den Bars der Welt wird der Blackthorn selten serviert. Bestellt man ihn, dann gibt es meist einen Blackthorn mit Gin. Das ist aber nicht der originale Blackthorn. Wie ein echter irischer Blackthorn gemixt wird, und warum der Gin den Whiskey darin verdrängt hat, wollen wir Ihnen nur zu gern verraten.

Was braucht man für den perfekten Blackthorn?

Ein Blackthorn braucht vor allem eines: einen guten irischen Whiskey. Hinzu gesellt sich ein trockener weißer Wermut, der besonders gut mit den frischen Noten der Whiskeys von der grünen Insel harmoniert. Wie bei anderen Cocktails mit wenigen Zutaten wie einem Manhattan oder einem Whisky Sour ist die Qualität der einzelnen Zutaten auch bei einem Blackthorn entscheidend. Daher ist es ratsam, einen hochwertigen Wermut zu wählen. Den besonderen Kick bekommt der Blackthorn dann durch den Absinth, der wie der Wermut mit den kräuterigen und raffinierten Noten dem straighten Irish Whiskey richtig Pfeffer gibt. Reif und ausgewogen wird dieser Drink und ist garantiert nichts für schwache Nerven.

Zubehör:

  • Rührglas
  • Barlöffel
  • Cocktailglas

Zutaten:

  • 2 cl Irish Whiskey
  • 1 cl trockener Wermut
  • 3 Spritzer Bitters
  • 3 Spritzer Absinth
  • Eiswürfel

So wird der perfekte Blackthorn Whiskey-Cocktail zubereitet

Whisky Cocktail: Manhattan Rezept + Tipp
  1. Geben Sie alle Zutaten bis auf den Absinth in ein Rührglas mit Eiswürfeln.
  2. Nun rühren Sie den Wermut, den Bitters und natürlich den Irish Whiskey kalt. Das dauert ungefähr 15 Sekunden bei der angegebenen Menge. Sie sehen, ob der Drink kalt genug ist, wenn das Glas von außen beschlägt.
  3. Nun geben Sie den Absinth in das Servierglas, also das Cocktailglas.
  4. Schwenken Sie das Cocktailglas, so dass der Absinth die Innenwände gut benetzt.
  5. Der Absinth wird ausgegossen und der Blackthorn aus dem Rührglas durch ein Barsieb oder Teesieb ins Cocktailglas abgeseiht.
  6. Wer mag, garniert mit einer Zitronen- oder Orangenzeste.
  7. Fertig!

Extra-Tipp:

Auch, wenn das Originalrezept nur einen trockenen weißen Wermut als Zutat vorschreibt, lohnt es sich, ein wenig zu experimentieren. Macht man sich eine Mischung aus zwei Teilen White Dry Vermouth und einem süßen roten italienischem Wermut bringt dieser die Zunge erst richtig zum Tanzen. Man sollte aber mit dem süßen Wermut wirklich sparsam umgehen, denn er erschlägt die feinen frischen Noten eines Irish Whiskey sonst mit seiner brachialen Süße. Im Vordergrund sollte immer der irische Whiskey und der würzige und kräuterige Geschmack von Wermut und Absinth stehen.

Welcher Whiskey ist der beste für einen Blackthorn?

Traditionell wird ein Blackthorn mit Bushmills gemixt. Viele schwören dabei auf den Bushmills Black Bush. Manche sagen sogar, dass er diesem Whiskey seinen Namen verdankt. Das ist aber leider nicht richtig, denn der Black Bush kam erst Jahre nach der Erwähnung des ersten Rezeptes eines Blackthorn auf den Markt. Natürlich kann man einen Blackthorn aber auch mit anderen irischen Whiskeys zubereiten. Wichtig ist, dass der Whiskey ein typisch irisches Geschmacksprofil mitbringt. Er muss süffig sein, weich, aber dennoch stark in den Gewürzen sein. Vanille, viele Früchte wie überreife Äpfel, Birnen, Orangen, dunkle Beeren sollten zu schmecken sein. Der Irish Whiskey sollte viele und starke Malznoten, Karamell, Honig, Nüsse sowie Sherrynoten mitbringen und herrlich ölig auf der Zunge werden. Ein West Cork 10 Jahre wäre also ebenfalls eine gute Wahl, oder auch ein Jameson Black Barrel. Wer experimentierfreudig ist und noch mehr im Blackthorn entdecken will, kann zu einem Whiskey greifen, der im Portweinfass nachgereift ist. Der Tyroconnell Port Finish 10 Jahre eignet sich gut, um diesen angewandelten Geschmackspfad einzuschlagen.

Wann genießt man einen Blackthorn am besten?

Der Blackthorn gehört zu den älteren Whiskey-Cocktails, ist aber nicht alten Leuten vorbehalten. Er mundet besonders als Digestif, um ein schönes Essen abzuschließen. Aber natürlich ist der Blackthorn auch ein ausgezeichneter Begleiter an einem Abend in einer gepflegten Bar. Der kurze Drink hat es aber in sich. Genießen Sie ihn in Maßen, denn seine Tücken zeigt er meist erst am nächsten Morgen. Mit vielen salzigen Snacks genossen, vergehen seine wunderbaren Geschmacksnuancen leider. Er will für sich stehen und dem Genießer zeigen, welch wunderbares Aromenspiel zwischen der Süße des irischen Whiskys und der kräuterigen und bitteren Note des Vermouths und des Absinths er eingeht. Auf eine wilde Party passt er einfach nicht, zu einem guten Buch am Kamin aber sehr wohl.

Wie der Blackthorn zum Gin-Cocktail wurde

Erstmals wurde der Blackthorn inklusive Rezept in Harry Johnsons Bartender’s Manual aus dem Jahr 1900 auf. Definiert waren genau die Zutaten, die auch in unserem Rezept in den Drink kommen, allerdings zu gleichen Teilen Irish Whiskey und Wermut. Sie können dies ja auch gern einmal ausprobieren. Ähnlich wie beim Manhattan gibt es viele Möglichkeiten der Mischungen, die auch noch durch die unterschiedlichen Brände und Wermuts jedes Mal ganz eigene Geschmackstendenzen offenbaren.

Doch warum bekommt man heutzutage einen Gin-Cocktail, wenn man einen Blackthorn an der Bar bestellt? Das hängt mit der Knappheit von irischem Whiskey im 1. Weltkrieg und der Prohibition in den USA zusammen. Man ersetzte den Whiskey einfach mit englischem Schlehen-Brand, einem speziellen Gin, dem Sloe Gin. Hätte man Bourbon, Rye oder kanadischen Whisky genommen, hätte man einen Manhattan gehabt, also musste etwas anderes her, um den Blackthorn weiter auszuschenken. Noch heute hängt dem Blackthorn dieses nach und man trinkt einen Gin-Cocktail statt einen Whiskey-Cocktail. Doch glücklicherweise hat Harry Craddock das Überleben des originalen Rezepts gesichert, in dem er es im Jahr 1930 in sein Savoy Cocktail Book aufnahm.

Wie auch immer Sie Ihren Blackthorn am liebsten genießen – wir sagen gern schon einmal zum Wohl!


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