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Boulevardier Whisky Cocktail – die perfekte Alternative zu Manhattan und Negroni

Die Cocktail-Kultur bekam in den 1920er Jahren, in Zeiten der amerikanischen Prohibition, in Europa einen deutlichen Aufschwung. Das lag nicht zuletzt daran, dass viele amerikanische Bartender ihr Glück in Good Old Europe suchten. Doch auch wenn sehr viele Rezepte für Whisky-Cocktails auf Amerikaner zurückgehen, ist dies beim Boulevardier nicht der Fall. Es war auch kein Franzose, wie der Name vermuten ließe, sondern ein Schotte brachte diesen Whisky-Cocktail in die Welt. Der Boulevardier vereint die harmonischen Nuancen eines Manhattan mit der Fruchtexplosion eines Negroni, der bekannterweise mit Gin gemacht wird, in sich. Wir haben das originale Rezept für einen perfekten Boulevardier und viele Tipps zu geschmacklichen Variationen des leckeren Whisky-Cocktails für Sie.

Was braucht man für einen Boulevardier?

Der Whisky-Cocktail Boulevardier gehört zu den Klassikern, die ihren Geschmack mit nur wenigen Zutaten entfalten. Er ähnelt dem Manhattan oder dem Gin-Negroni, aber ist dennoch ein ganz eigener Cocktail. Whisky, Wermut und Bitters werden zu gleichen Teilen gleich im Gästeglas gerührt, was die Zubereitung besonders einfach macht. Dennoch haben wir uns für eine etwas abgewandelte Zubereitung entschieden, bei der ein separates Rührglas und ein Barsieb benötigt wird. Der Boulevardier wird so einfach noch einen Tick besser, wie Sie beim Ausprobieren mit unserem Extra-Tipp bemerken werden.

Zubehör:

  • Rührglas
  • Barlöffel
  • Barsieb
  • Tumbler

Zutaten:

  • 2 cl Bourbon
  • 2 cl Campari
  • 2 cl süßer Wermut
  • Orangenzeste
  • Eiswürfel

So bereiten Sie den perfekten Boulevardier zu

Whisky Cocktail: Boulevardier Rezept + Tipp
Whisky Cocktail: Boulevardier Rezept + Tipp

Die folgende Anleitung lässt das Rührglas und das Barsieb erst einmal außen vor. Im Extratipp benötigen Sie beide Utensilien dann aber.

  1. Füllen Sie den Tumbler gut zur Hälfte mit Eiswürfeln oder verwenden Sie einen großen Eiswürfel.
  2. Geben Sie den Bourbon, den Campari und den süßen Wermut in das Gästeglas.
  3. Nun rühren Sie alles mit einem Stirrer oder einem Barlöffel gut um, bis das Glas beschlägt. Dies sollte zwischen 15 und 25 Sekunden dauern.
  4. Garnieren Sie den Glasrand mit einer Orangenzeste.
  5. Fertig!

Extra-Tipp:

Extratipp: Um aus dem klassischen Boulevardier noch etwas mehr zu entlocken, rühren Sie die Zutaten nicht im Gästeglas, sondern in einem separaten Rührglas. Drücken Sie dafür die Orangenzeste leicht an und verspritzen Sie einige Tropfen ins Rührglas. Fahren Sie mit der angepressten Orangenschale rundherum um den Rand des Gästeglases, so dass dieser das Aroma aufnimmt. Nach dem Kaltrühren im Rührglas seihen Sie den Drink ins Gästeglas ab. Das Eis bleibt dabei im Rührglas, was den Vorteil hat, dass der Cocktail nicht verwässert.

Garnieren Sie noch mit einer zusätzlichen Orangenzeste. Sie dient nicht nur der Dekoration, sondern der Genießer kann mit ihr noch einmal je nach Geschmack ein paar Spritzer der feinen Frucht ins Glas geben. Beim Trinken vereint sich der Boulevardier mit den Aromen der Orange, die den Glasrand benetzt hat und bringt och einmal einen zusätzlichen Frischekick in Nase und Gaumen des Trinkenden.

Welcher ist der beste Whisky für den Boulevardier?

Welchen Whisky Sie für Ihren ganz persönlichen Lieblings-Boulevardier verwenden, ist und bleibt Geschmacksache. Dennoch empfehlen wir einen kräftigen, nicht zu moderaten Bourbon für den Drink zu verwenden. Ein Maker’s Mark, der Jim Beam Double Oak oder ein Bulleit Bourbon ist gerade recht.

Der Boulevardier wird klassischerweise mit Bourbon zubereitet. Im Originalrezept werden alle Zutaten zu gleichen Teilen gemixt. Allerdings erscheint so manch modernem Gaumen der Cocktail in dieser Konstellation ein wenig zu bitter. Dann kann man entweder den Anteil an Bourbon erhöhen oder auf einen kräftigeren Rye-Whisky ausweichen. Der Roggenwhiskey bringt ein wenig mehr Würze in den Boulevardier und macht ihn vollmundiger. Zwar hält er sich beim ersten Schluck im Hintergrund und lässt Platz für Wermut und Campari, dringt dann aber umso intensiver auf die Zunge.

Doch auch mit anderen Whiskys schmeckt der Boulevardier ganz hervorragend. Immerhin war es ein Schotte, der erst nach Amerika auswanderte, um dann in Paris seine neuen Zelte aufzuschlagen, der den Whisky-Cocktail erfand. Ein kräftiger Highland-Whisky oder ein süßer aromatischer Single Malt aus der Speyside machen den Boulevardier zu einem exzellenten Opener für einen langen Abend.

Zu welchen Gelegenheiten passt ein Boulevardier?

Bittersüß und elegant ist der Boulevardier kein Drink für nach dem Essen, sondern eröffnet ein Dinner oder einen gemütlichen Abend mit Freunden. Er versüßt den Feierabend, den man im Sessel entspannt mit einem Buch oder einem guten Film begeht, genauso wie er einen warmen Sommerabend auf der Terrasse begleitet. Die Mischung aus Whisky, den warmen süßen Aromen des Wermuts und den bitteren Noten des Campari ist nicht der warmen Jahreszeit vorbehalten, auch, wenn der Boulevardier dann wahrscheinlich am besten schmeckt. Dieser Cocktail, der es verdient hat, wieder etwas bekannter zu werden, passt auch wunderbar in die kältere Jahreszeit. Ansonsten gilt wie immer: Trinken Sie genau den Cocktail, auf den Sie gerade Lust haben und genießen Sie das fantastische Aromen-Spiel mit allen Sinnen.

Wie der Whisky Cocktail Boulevardier das Licht der Welt erblickte

Harry McElhone war ein Bartender in Dundee, den die Prohibition wieder zurück in seine alte Heimat Europa brachte. Er landete aber nicht in Schottland, wo seine Wurzeln lagen, sondern in Paris. Hier tobte in den 1920er Jahren das Leben und Harry war mittendrin. Er eröffnete eine Bar, die legendäre Harrys New York Bar. Ein immer wiederkehrender Gast in der Bar von Harry, gab zu dieser Zeit ein Magazin heraus. In den Jahren 1927 bis 1932 erschien das Boulevardier, nach welchem der Cocktail benannt wurde. Ob nun wirklich Harry den Cocktail erfand, oder der Sohn des Eisenbahn-Tycoons diese besondere Mischung verlangte, ist nicht bekannt. Aber in der Harrys News York Bar in Paris erblickte der erste Boulevardier das Licht der Welt.

Harry McElhone nahm den Cocktail in seine persönliche Rezeptsammlung auf, die er im Jahr 1927 unter dem Namen „Barflies and Cocktails“ herausbrachte. Seitdem findet man den Boulevardier auf vielen Cocktailkarten der Welt, auch wenn er leider nur sehr selten von Kennern bestellt wird.

Wie auch immer Sie Ihren Boulevardier am liebsten genießen – wir sagen gern schon einmal zum Wohl!


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