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Das perfekte Whisky Tasting Zuhause mit Freunden

Probeflaschen für das eigene Whisky-Tasting.

Echte Whisky-Liebhaber lassen es sich nicht nehmen, ab und zu an einem Whisky-Tasting teilzunehmen. Viele Brennereien bieten Tastings mit und ohne Führung durch die heiligen Brennanlagen und Lager an. Aber auch ausgewählte Einzelhandelsläden haben die Welt des Whiskys für sich entdeckt und bieten regelmäßig Verkostungen an. Doch auch Zuhause kann man Freunde und gute Bekannte zu einer Verkostung verschiedener Whiskys einladen. Damit das Tasting auch zu einem echten Highlight wird, muss aber einiges vorbereitet und beachtet werden. Lesen Sie, wie man ein Whisky-Tasting mit Freunden plant, damit es ein richtig gemütlicher Abend mit einer schönen Auswahl feinster Destillate wird.

Whisky-Tasting – die Vorbereitung

Wer an einem professionellen Whisky-Tasting in einer Brennerei oder einem Whisky-Seminar bei einem echten Whisky-Kenner teilnimmt, merkt auf den ersten Blick gar nicht, wie viel Vorbereitung darin steckt. Die Whiskys müssen ausgewählt und ihre Reihenfolge bestimmt werden. Gläser werden gespült und bereitgestellt, für ausreichend Wasser, und Brot, vielleicht ein paar kleine Häppchen muss gesorgt werden. Nicht zuletzt braucht ein Abend mit Freunden, an dem man einige schöne Tropfen genießt, auch ein schönes Ambiente drumherum. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Schritte für ein gelungenes Whisky-Tasting mit Freunden vor.

Die Auswahl der Whiskys

Noch ehe Sie Ihre Freunde zu einem gemütlichen Whisky-Abend einladen, sollten Sie wissen, welche Whiskys Sie probieren wollen. Es sei denn, Sie wollen daraus ein großes Geheimnis machen und widerstehen den Nachfragen der Gäste, die Sie an diesem Abend haben werden. Doch fernab der Neugierde der Freunde, ist wichtig, dass man weiß, dass man alle Whiskys, die man an dem Abend feilbieten möchte, auch zu Hause im Barschrank hat. Wer eine umfangreiche Sammlung möglichst nicht ganz leerer Flaschen sein Eigen nennen kann, ist hier im Vorteil.

Welchen Whisky Sie für das Tasting mit Freunden auswählen, hängt von Ihren persönlichen Präferenzen und dem Geschmack der teilnehmenden Gäste ab. Nicht jeder Gast ist begeistert, wenn er den ganzen Abend die kleinen Torfbomben und stark rauchigen Whiskys der schottischen Insel Islay serviert bekommt. Doch neben dem Geschmack, der eine grundlegende Richtung bestimmt, sind zwei verschiedene Herangehensweisen an die Auswahl der Whiskys zum Verkosten denkbar.

Eine gute und stimmige Auswahl an Whiskys für das Tasting ist enorm wichtig
Eine gute und stimmige Auswahl an Whiskys für das Tasting ist enorm wichtig.

Whiskys mit geschmacklicher Nähe

Zum einen können Sie geschmacklich zueinander passende Whiskys aussuchen. Das heißt, sie bewegen sich zum Beispiel innerhalb einer Brennerei, einer Whisky-Region oder einer Whiskysorte wie Single Malts, Bourbons oder Blended Whiskys. Möglich ist auch eine Range von Whiskys mit aufsteigendem Alter, bei der man schön den Einfluss der Lagerung im Fass bemerken kann. Mit einem solchen Probierset können Sie und Ihre Freunde die feinen Unterschiede in den Nuancen der Whiskys nach und nach ergründen.

Sehr unterschiedliche Whiskys vergleichen

Zum anderen können Sie unterschiedliche Whiskys miteinander vergleichen. Die ausgewählten Whiskys können zum Beispiel aus verschiedenen Ländern der Welt stammen, aus einer bestimmten Whisky-Serie wie den berühmten Malts of Scotland. Ober Sie bereisen mit Ihren Freunden ein Whisky-Land mit unterschiedlichen Geschmackserlebnissen, wie eine Tasting-Runde von einem leichten frischen bis hin zu einem sehr rauchigen Whisky.

Tipp: Mischen Sie aber auch beim Vergleich der unterschiedlichen Whiskys nicht unbedingt ganz wild durcheinander. Ein Abend mit Mais-süßen Bourbons und stark rauchigen Whiskys wird die Geschmacksnerven nicht verwöhnen, sondern wahrscheinlich so unter Stress setzen, dass sie nach zwei Drams schon versagen.

Die Reihenfolge des Whiskys

Neben der Auswahl der einzelnen Whiskys ist auch die Reihenfolge der Verkostung von Bedeutung. Generell gilt: von leicht zu schwer, von nicht-rauchig zu rauchig oder in zunehmender Stärke der Abfüllungen zu verkosten. Das liegt ganz einfach daran, dass ein schwerer oder sehr rauchiger Whisky zu Beginn, die Geschmacksknospen schon derart beansprucht hat, dass man nach ihm eine leichte Lady aus den Lowlands gar nicht mehr in ihrer vollen Vielfalt schmecken kann.

Tipp: Können Sie sich nicht für eine Reihenfolge entscheiden, sortieren Sie nach Alkoholgehalt. Geschmacksnerven reagieren auf Alkohol, denn er ist ja nicht nur der Träger des Geschmacks des goldenen Brandes, sondern auch ein Nervengift.

Wie viele Whiskys sollte man verkosten?

Auch, wenn es Ihnen vielleicht schwerfällt, aber beschränken Sie sich bei der Auswahl der Whiskys auf vier bis fünf verschiedene Abfüllungen. Dabei geht es nicht nur darum, dass Ihnen und Ihren Freunden nur die Erinnerung an den Kopfschmerz am nächsten Tag von dem gemütlichen Abend bleibt. Nach mehr als fünf verschiedenen Whiskys sind auch unsere Sinne am Ende ihrer Aufnahmekapazität angelangt. 

Unsere Empfehlungen: 3 Probiersets Schottlandreise

Wir haben für Ihr Whisky-Tasting mit Freunden eine kleine Reise durch Schottland vorbereitet. Nehmen Sie es als Anregung und lernen Sie bei der Verkostung die wichtigsten Whisky-Regionen Schottlands kennen. Wir beginnen mit den Lowlands, wandern dann über die Speyside in die Highlands, um nach einem Abstecher in Campbeltown auf der Insel Islay zu landen. 

Set 1: Schottlandreise für Einsteiger

  1. Glenkinchie 12 Jahre (mehr zum Whisky)
  2. The Singleton of Dufftown (mehr zum Whisky)
  3. Dalwhinnie 15 Jahre (mehr zum Whisky)
  4. Longrow Peated (mehr zum Whisky)
  5. Laphroaig 10 Jahre (mehr zum Whisky)

Set 2: Schottlandreise für Fortgeschrittene

  1. Bladnoch 10 Jahre (mehr zum Whisky)
  2. Glenrothes 12 Jahre (mehr zum Whisky)
  3. Glenfarclas 15 Jahre (mehr zum Whisky)
  4. Longrow Peated (mehr zum Whisky)
  5. Lagavulin 16 Jahre (mehr zum Whisky)

Set 3: Schottlandreise für Kenner

  1. Auchentoshan 21 Jahre (mehr zum Whisky)
  2. The Balvenie Portwood (mehr zum Whisky)
  3. Glencadam 19 Jahre Oloroso Sherry Cask Finish (mehr zum Whisky)
  4. Springbank 18 Jahre (mehr zum Whisky)
  5. Caol Ila 25 Jahre (mehr zum Whisky)

Auf das richtige Glas kommt es an

Whisky-Tasting mit Nosing Glas.
Whisky-Tasting mit Nosing Glas.

Sicher kennen Sie die breiten, dicken Whisky-Gläser, Tumbler genannt, aus denen nicht nur die Filmhelden ihren Whisky trinken, sondern die durchaus für einen guten Bourbon oder einen Irish Blend zu gebrauchen sind. Für ein Whisky-Tasting allerdings eignen sie sich nicht. Sie benötigen zwingend Nosing-Gläser, besser sogar noch Glencairn-Gläser, damit die Aromen sich gut entfalten können. Deren Form optimiert die Aufnahme der feinsten Nuancen durch Nase und Gaumen. In unserem Beitrag Welches Glas man für welchen Whisky? lesen Sie mehr über die unterschiedlichen Whisky- Gläser und deren Besonderheiten. 

Bei welcher Temperatur werden die Whiskys verkostet?

Whisky on the Rocks oder gekühlt zu genießen, ist keine Sünde. Im Sommer auf der Terrasse oder mit einem guten Bourbon im Glas darf das Wasser des Lebens ruhig etwas kälter genossen werden. Beim Whisky-Tasting mit Freunden allerdings verzichten Sie besser auf kühlende Eiswürfel oder Whisky-Steine. Die Aromen entfalten sich bei Zimmertemperatur am besten. Bedenken Sie aber, dass unsere heutige Zimmertemperatur nicht immer auch die ist, die für einen Whisky am besten ist.

Meist ist es in unseren Häusern und Wohnungen deutlich über 20 Grad Celsius warm. Im Mittel sagt man, dass Whisky mit 18 bis 19 Grad am besten schmeckt. Doch man kann nach oben mit der Temperatur ein bisschen spielen. Allerdings nicht, in dem man die Flasche an den Kamin stellt, sondern dadurch, dass man den Inhalt durch das Halten in der Hand etwas erwärmt. Noch viel mehr Geheimnisse zur richtigen Temperatur des Whiskys erfahren Sie in unserem Beitrag Bei welcher Temperatur sollte man Whisky trinken?

Das Ambiente beim Whisky-Tasting

Nun, die Whiskys sind ausgesucht, die Gläser stehen bereit. Was fehlt noch? Natürlich die Gäste, aber auch ein schönes Ambiente trägt zu einem gelungenen Abend bei. Sicher müssen Sie nicht das gesamte Haus dekorieren. Das ist zu viel des Guten. Schließlich geht es um den Whisky. Doch ein paar kleine passende Gegenstände, Servietten, das ein oder andere Whisky-Buch, in dem die Gäste blättern können, sollten schon dabei sein. Am kargen Küchentisch schmeckt Whisky zweifelsohne auch. Aber, wenn Ihre Gäste auf einer gemütlichen Couch-Landschaft oder rund um ein Whiskyfass als Tisch am Glase nippen, kommt doch eine besonders gemütliche Stimmung auf

Tipp: Gestalten Sie den Raum doch nach dem Motto Ihres Whisky-Tasting. Machen Sie unsere Schottlandreise mit und setzen Sie die Umgebung mit typisch schottischen Accessoires in Szene. 

Essen beim Whisky-Tasting?

Die Frage nach dem passenden Essen zum Whisky-Tasting beantworten wir recht schnell. Während des Tastings konzentrieren Sie sich nur auf das Trinken. Stellen Sie sich auf 1 bis 2 Stunden reinen Genuss aus dem Glas ein. Eine gute Grundlage ist dafür gar nicht verkehrt. Wenn Sie also ein Essen vorbereiten wollen, dann sollte das Dinner vor dem Whisky-Tasting eingenommen werden. Kleine Häppchen als eine Art Buffet empfehlen wir erst im Nachhinein.

Der Grund liegt darin, dass Nahrungsmittel zwischen den Whisky-Sorten den Geschmack beeinflussen. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal davon gehört, dass bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade oder Short Bread gut zum Whisky passen. Doch, heben Sie sich das für später oder speziellere Whiskyrunden auf. Dann können Sie zum Beispiel einmal ausprobieren, wie ein sich Whisky nach dem Genuss eines Nahrungsmittels verändert. 

Zwischen den Drams

Auf Essen sollte man also während des Whisky-Tastings möglichst verzichten. Eines jedoch sollte unbedingt bereitstehen: Brot. Es dient, wie das Wasser, welches man zwischen den Drams trinkt, zum Neutralisieren zwischen den einzelnen Gängen des Whisky-Menüs. 

Ein gutes, mineralarmes stilles Wasser kann aber noch mehr. Verdünnen Sie doch nach der ersten Gaumenprobe den Whisky mit ein paar Tropfen Wasser. Sie werden bemerken, dass man so aus manchem Tropfen noch etwas mehr Geschmacknuancen herauskitzeln kann. Vor allem bei Cask-Strength-Abfüllungen sollten Sie den Whisky mit etwas Wasser verdünnen und probieren. Lesen Sie mehr zum Thema Whisky mit Wasser verdünnen in unserem Blogbeitrag mit Dosierungstabelle.

Tipp: Nehmen Sie am besten nach jedem Whisky ein neues Glas, oder spülen Sie das benutzte gut aus. So sind auch keine Reste des Vorgängers mehr im Whisky-Glas, welche den Geschmack des nächsten Probierschlückchens verändern. 

Der Ablauf des Whisky-Tastings

Nun ist aber wirklich alles vorbereitet und bedacht. Es kann losgehen mit der fröhlichen Probierrunde. Den genauen Ablauf erläutern wir Ihnen in unserem Beitrag: Whisky-Tasting – wie wird Whisky richtig verkostet.

Eines aber macht den Whisky-Abend noch perfekt. Legen Sie für jeden Whisky kleine Zettel für die Tasting-Notes aus. Darauf notieren Sie und Ihre Freunde die Eindrücke des Whiskys. Die Tasting-Notes gibt es fertig in vielen Whisky-Shops oder online. Auf ihnen kann man aus vielen möglichen Aromen und Geschmacksvergleichen ankreuzen, welche Nuancen man selbst geschmeckt hat. Auch als kleines Büchlein, in welchem man viele Whiskys verewigen kann, ist perfekt und gleichzeitig ein schönes Gastgeschenk. Es ist eine schöne Erinnerung an den gemeinsamen Abend mit Freunden, dem Whisky und netten Gesprächen.

Dann bleibt uns nur noch zu wünschen, und das sollten auch Sie nie vor dem nächsten Schluck vergessen: Slàinte mhath!


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