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Blood & Sand Whisky Cocktail- ein Hollywood-Klassiker im Cocktailglas

Blut und Sand – das hört sich gar nicht nach einem leckeren Whisky-Cocktail an. Auch der reine Blick auf die Zutatenliste bringt erst einmal Skepsis hervor. Kirschlikör im guten alten Scotch Whisky? Ist das nicht Frevel? Nein, ist es nicht, denn man sollte einen Drink immer erst probieren, ehe man ihn für schlecht befindet. Ins Cocktailglas kommt ein leckerer Drink, dessen Zutaten die Farben von Blut und Sand in einer Stierkampf-Arena zusammenbringen. Wir verraten Ihnen unser Rezept für einen leckeren Blood & Sand und erzählen, wie der Whisky-Cocktail zu seinem Namen und an die Bars der Welt kam.

Das braucht man für einen Blood & Sand

Die Grundlage eines guten Blood & Sand ist ein guter schottischer Whisky. Auch wenn sich viele noch immer beharrlich dagegen verwehren, den Scotch mit auch nur einer einzigen Zutat zu mischen, vom mineralarmen Wasser zum Verdünnen des Whiskys einmal abgesehen, sollte man sich von diesem Vorurteil verabschieden. Sicherlich ist die Bar- und Cocktail-Kultur aus den USA nach Europa gekommen, aber das muss nicht unbedingt auch gleich etwas Schlechtes heißen. Der beste Grund, auch einen schottischen Whisky (und gern auch einen Irish Whiskey) für so manche Cocktail(klassiker) statt Bourbon zu nehmen, ist allein schon der Geschmack, der beim Scotch komplexer, kräftiger und tiefgründiger ist als bei den meisten amerikanischen Whiskeys.

Aber zurück zu den Zutaten. Neben einem guten Scotch gehört Orangensaft dazu, der mit ihm gemeinsam den Sand verkörpert. In unserem Rezept wird ein Teil des Orangensaftes durch Zitronensaft ersetzt. Das macht den Blood & Sand nicht so süß und etwas frischer und spritziger. Das Blut im Blood &Sand stellen dann der rote Wermut und der Kirschlikör dar. Ursprünglich im Savoy Cocktail Book zu gleichen Teilen gemixt, hat sich aber ein Mischungsverhältnis wie in unserem Rezept als besser wohlschmeckender herausgestellt.

Zubehör:

  • Shaker
  • Barsieb
  • Teesieb
  • Cocktailschale

Zutaten:

  • 4 cl Scotch Whisky,
  • 2 cl frisch gepresster Orangensaft,
  • 1 cl frisch gepresster Zitronensaft,
  • 2 cl roter Wermut,
  • 1,5 cl Kirschlikör,
  • Eiswürfel

So wird der perfekte Blood & Sand Cocktail gemixt

Whisky Cocktail: Blood & Sand Rezept + Tipp
Whisky Cocktail: Blood & Sand Rezept + Tipp
  1. Pressen Sie den Saft aus frischen Orangen und Zitronen.
  2. Füllen Sie den Shaker zu zwei Dritteln mit Eiswürfeln und geben Sie alle Zutaten hinein.
  3. Jetzt wird das Ganze für ungefähr 30 Sekunden gut geschüttelt. Die Außenseite des Shakers sollte beschlagen sein, dann ist der Cocktail kalt genug.
  4. Halten Sie ein sehr feines Teesieb über das Gästeglas.
  5. Seihen Sie den Drink nun über das integrierte Sieb Ihres Shakers oder ein Barsieb plus das Teesieb in das Coupè-Glas oder eine Champagnerschale ab.
  6. Fertig!

Extratipp: Um dem Blood & Sand noch ein wenig Herbe zu geben und die Süße abzumildern, können Sie ein paar Orangenzesten mitschütteln. Sie kommen nicht mit ins Glas nach dem Shaken. Alternativ können Sie, wie beim Cocktail Boulevardier, mit einer Orangenzeste rund um den Glasrand des Gästeglases fahren und eine Orangenzeste noch als Garnitur mit auf den Rand setzen. Zum einen verbindet sich die leichte Fruchtigkeit und Bitterkeit der Zeste beim Trinken mit dem Cocktail. Zum anderen kann so jeder Gast selbst entscheiden, ob er einige Spritzer der Zeste zum Drink geben möchte.

Welcher Whisky ist der beste für einen Blood & Sand Cocktail?

Ein Blood & Sand wird in den Bars meist mit einem Blended Scotch gemixt. Ein Johnnie Walker ist hier sicherlich der Klassiker, aber auch einen Wemyss wie den Treacle Chest können wir empfehlen. Die häufig bessere Wahl aber ist ein richtig guter und kräftiger Single Malt. Er gibt dem Drink ein schönes Aroma und bringt den Lieblingsgeschmack ins Cocktailglas. Single Malts, die in spanischen Ex-Sherry-Fässern reiften, gehen eine besonders schöne Harmonie mit dem Kirschlikör und dem süßen Wermut ein. Glenfiddich 15 Jahre, ein Mortlach 12 Jahre oder ein Glenmorangie sind nicht zu schade für einen guten Blood & Sand. Aber Sie dürfen den Cocktail gern auch einmal mit einem rauchigen Whisky wie dem Laphroaig probieren. Die fruchtigen und süßen Noten geben dem Whisky ein schönes Bett, in dem sich die rauchigen Noten wie ein kleines Lagerfeuer angenehm entfalten können.

Zu welchen Anlässen passt der Blood & Sand Whisky-Cocktail?

Der Blood & Sand ist ein wunderbarer Sommerrdrink, Wenn die Abende wieder länger werden und man gemeinsam mit Freunden und Familie gern draußen sitzt und die untergehende Sonne genießt, ist der Drink perfekt. Die süße Fruchtigkeit, gepaart mit einem charaktervollen Whisky als Basisspirituose begeistert vor und nach dem Essen, ist sowohl für einen gelungen Auftakt eines Abends als auch für dessen Mitte und Abschluss ein charaktervoller Begleiter.

Blood & Sand Whiskycocktail – vom Stummfilm an die Bars der Welt

Es ist nicht bekannt, wann genau der Whisky-Cocktail Blood & Sand das Licht der Welt erblickte, es soll aber in London gewesen sein. Sicher ist, worauf sie dich der ungewöhnliche Name bezieht. Der Stummfilmklassiker Blood & Sand stand als Pate für den Cocktail, der erst in den letzten Jahren wieder so richtig bekannt wurde. Im Film von 1922 geht es um einen Torero, der sehr erfolgreich, aber dem Alkohol sehr zugeneigt ist. Nach und nach wird sein Konsum immer höher, er lässt sich mit vielen Frauen ein und genießt sein Leben. Doch durch die Exszesse und die ständige Wirkung des Alkohols wird der Torero unaufmerksam in der Arena. Am Ende wird er von einem Stier aufgespießt und stirbt. Die Farben der Arena, in der er starb, spiegeln sich im Blood & Sand wider: roter Kirschlikör und Wermut für das Blut, und Whisky und Orangensaft für den Sand, mit dem sich dieses zu einem warmen Orange-Braun mischt. 

Seine erste Erwähnung fand der Blood & Sand in Harry Craddocks berühmten Werk Savoy Cocktail Book im Jahr 1930. Lange Zeit danach war der Blood & Sand vergessen. Wahrscheinlich wagten sich die Bartender der Welt nicht so richtig an die ungewöhnliche Mischung heran. Das lässt schon die Beschreibung des Blood & Sand im Standardwerk The Craft of the Cocktail von 2002 von Dale DeGroff vermuten. Er schreibt: „Auf den ersten Blick schien dieser ungewöhnliche Cocktail eine scheußliche Mischung zu sein. Aber mit der Zeit bemerkte ich, dass das Rezept in einigen seriösen Cocktailbüchern auftauchte, und probierte es schließlich. Der Geschmack überzeugte mich, nie wieder über einen Drink zu urteilen, ohne ihn probiert zu haben.“ 

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Vergnügen mit dem Blood & Sand, der so wandelbar durch die verschiedenen Whisky-Sorten ist, wie kaum ein anderer Whisky-Cocktail. 


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