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Whisky Sour – einer der ältesten Drinks mit Whisky

Der Whisky Sour ist einer der ältesten Drinks mit Whisky, der noch heute in den Bars und Kneipen zum Standard-Repertoire der Wirte und Bartender gehört. Schon im berühmten ersten Cocktail-Buch von Jerry Thomas „How to mix Drinks“ findet er, wie auch der Old Fashioned, Erwähnung. Der Klassiker überzeugt mit seinen drei Zutaten durch seine ausgewogene Balance zwischen Süß und Sauer, unterlegt mit der Würze des Whiskys. Hier liegt auch die Kunst, einen richtig guten Whisky Sour zu mixen.

Was braucht man für einen Whisky Sour?

Drei Zutaten machen den Whisky Sour aus: ein guter Whisky oder Whiskey (meist Bourbon), Zuckersirup und frisch gepresster Zitronensaft. Das Verhältnis 2:1:1, 6:3:2 oder 6:2,5:2,5 (Whisky, Zitronensaft, Zuckersirup) ist die Zauberformel, wobei all dies am Ende nur bedeutet, dass der Whisky doppelt so viel zum Geschmack beitragen soll als die anderen Zutaten.

In unserem Rezept haben wir den mittleren Weg gewählt. Das liegt daran, dass der heute zumeist verwendete Bourbon eine starke Grundsüße mitbringt, die durch etwas mehr Säure von der frischen Zitrone ausbalanciert wird. Es hängt also ganz davon ab, welchen Whisky Sie für Ihren Whisky Sour verwenden, und davon, wie viel Süße oder Säure die Zitrone mitbringt. Bis man den für sich perfekten Whisky Sour gefunden hat, kann es also schon ein paar Versuche benötigen.

Zubehör:

Zutaten:

  • 6 cl Bourbon
  • 3 cl frischer Zitronensaft
  • 2 cl Zuckersirup
  • Eiswürfel

Die Zubereitung des Whisky Sour

Whisky Cocktail: Whisky Sour Rezept + Tipp

Die Zubereitung des Whisky Sour ist im Grunde genommen sehr einfach, wenn man auf einen fertigen Zuckersirup zurückgreift. Man kann den Sirup aber auch selbst herstellen. Dafür braucht man nur Wasser und Zucker zu gleichen Teilen, die man in einem Topf aufkocht, bis sich alle Zuckerkristalle gelöst haben. Nun geben Sie drei Spritzer Bitters, den Whiskey und den Zuckersirup dazu.

  1. Füllen Sie den Shaker mit einigen Eiswürfeln
  2. Nun kommen der Bourbon, der Zuckersirup und der Zitronensaft hinein.
  3. Alles wird kräftig geschüttelt, bis der Shaker außen von einer feinen Schicht von der Kälte der Eiswürfel überzogen ist.
  4. Jetzt kommen einige Eiswürfel (nicht zu viele, dann wird es zu wässrig) in einen Whisky-Tumbler und der Drink aus dem Shaker wird darüber gegossen.
  5. Fertig!

Wer mag, gibt noch eine Orangenzeste als Dekoration auf den Rand des Glases.

Extra-Tipp für einen besonderen Whisky Sour

Seit den Goldenen Zwanziger Jahres des letzten Jahrhunderts hat sich eine weitere Zutat in den Whisky Sour eingeschlichen. Es handelt sich um ein wenig Eiweiß. Es macht den Drink sanfter und es bildet sich eine schöne Schaumkrone, die noch zusätzlich etwas her macht. Korrekterweise ist dies ein Boston Sour, aber in vielen Bars wird der Whisky Sour mit der „geheimen“ Zutat gemixt und als normaler Whisky Sour serviert.

Um den Whisky Sour mit Eiweiß und Schaumkrone zu mixen, wird zweimal geshaked. Zuerst mit Eiswürfeln und allen Zutaten (plus einem halben Eiweiß) für etwa 15 Sekunden kräftig schütteln. Dann seihen Sie die Eiswürfel ab und schütteln noch einmal ungefähr zehn Sekunden lang kräftig ohne Eis. Der zweite Shake-Vorgang nennt sich Dry Shake, also ohne Eis. Dann erst kommt der Drink in das Glas.

Das Eiklar können Sie übrigens auch mit Aquafaba ersetzen. So bleibt der Whisky Sour auch vegan.

Welcher Whisky ist der beste für Whisky Sour?

Einen Whisky Sour kann man mit vielen Whiskys mixen. Etabliert hat sich die Verwendung von Bourbon, weil dieser durch seinen hohen Maisanteil besonders viel Süße und eine reichhaltige Vanillenote in sich trägt, die besonders gut mit der Säure harmoniert. Wichtig ist, dass es ein guter Bourbon ist, der ins Glas kommt, denn man schmeckt sehr viel vom Whisky. Wir empfehlen einen Maker`s Mark, den Evan Wílliam Black Label oder auch einen Buffalo Kentucky Straight Bourbon Whiskey.

Wie bei vielen amerikanischen Cocktails wurde aber auch der Whisky Sour zu Beginn höchstwahrscheinlich sehr oft mit einem Roggen-Whisky gemixt. Der Rye-Whisky ist sehr viel würziger und kräftiger im Geschmack. Daher darf man in diesem Fall gern ein bisschen weniger Zitronensaft verwenden. Hier bietet sich dann schon eher die 6:2,5:2,5-Zauberformel an.

Wunderbare Rye-Whiskeys für einen Whisky Sour sind der Rittenhouse Straight Rye Whisky, der Bulleit 95 Rye Frontier oder auch der Knob Creek Rye. Allerdings bieten auch deutsche Brenner herausragende Roggen-Whiskys an, die eine echte Alternative zum amerikanischen Original sind. Ob der Stork Club Straight Rye Whiskey aus dem Spreewald oder der Eifel Whisky Single Rye – es lohnt sich, sich bei den deutschen Whiskybrennereien etwas umzuschauen.

Nicht zuletzt dürfen natürlich auch Liebhaber von schottischen Single Malts, Irish Whiskey oder japanischem Blended Whisky gern mit ihren Lieblingssorten einen Whisky Sour mixen. Dann allerdings empfehlen wir, ein wenig zu experimentieren. Die Zauberformel 2:1:1 ist hier ein gutes Anfangsmaß. Auch Experimente mit stark rauchigen Islay-Whiskys lohnen sich.

Zu welchen Anlässen passt ein Whisky Sour am besten?

Whisky Sour ist ein unkomplizierter Drink, den man am besten in einem Tumbler trinkt. Oft wird der Drink auch in einem Martiniglas gereicht, aber dann muss er schnell getrunken werden, da er warm wirklich seine Brillanz und Harmonie verliert. Kurz gesagt: er ist warm eigentlich ungenießbar. Der Klassiker passt, wie auch ein Manhattan, ein Old Fashioned oder ein Whisky Smash in gesellige, aber etwas ruhigere Runden mit guten Freunden. Auch zum Ausklang eines langen Arbeitstages schmeckt er an der Hotelbar richtig gut. Mit einem Whisky Sour spült man die Sorgen und Anstrengungen des Tages auf gemütliche Weise weg. Nach einem guten Essen regt er nicht nur die Geschmacksnerven noch einmal an, sondern belebt auch das Hirn gerade soweit, um den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen oder sich auf nette Gespräche einzulassen.

Interessante Fakten zum Whisky Sour

Als der berühmte Jerry Thomas seinen ersten Whisky Sour mixte, hieß der noch gar nicht so. Eigentlich war es einfach nur ein Whisky Cocktail, den wir heute als Old Fashioned kennen. Den Sour gab es eigentlich nur als Brandy Sour und Pisco Sour. Mit den Jahren aber veränderte sich das Rezept und man begann, Sours auch mit Whisky zu mixen. Ebenfalls interessant ist, dass sich das Mischungsverhältnis über fast 150 Jahre, in denen es den Whisky Sour schon gibt, deutlich hin zur Säure entwickelt hat. Das zeigt, wie sich die Qualität der Whiskys, aber auch der Geschmack der Gesellschaft veränderte.

Der Whisky Sour wird wie viele andere Sours in vielen Abwandlungen angeboten. Ganz Ladylike gibt es ihn mit weichem Whisky und Ahornsirup, besonders frisch kommt der Whisky Smash daher und der Penicillin ist wirklich nur etwas für starke Gaumen, die mit richtig viel Torf, Rauch und Säure umzugehen wissen. Manche Bars wie die Bar am Steintor in Berlin gedenken dem Whisky Sour als Vater des Old Fashioned sogar mit einem Spritzer Bitters, der sich im „Old Fashioned-Sirup“ gemeinsam mit Bourbon und Zucker geschmacklich zeigt.

Wie auch immer Sie Ihren Whisky Sour am liebsten genießen – wir sagen gern schon einmal Zum Wohl!


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