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Bobby Burns Whisky Cocktail – schottische Eleganz trifft französische Kräutervielfalt

Vielschichtige und harmonische Whisky-Cocktails, für die man gern auch einen guten Scotch Whiskey und nicht nur den allseits beliebten Bourbon zum Mixen nehmen kann, werden immer beliebter. Einer dieser wunderbaren intensiven Cocktails mit Whisky ist der Bobby Burns. Dabei ist er keine neue Erfindung wie beispielsweise der Don Lockwood, sondern findet sich schon in frühen Cocktail-Büchern wie in Jacob Abraham Grohuskos „Jack’s Manual“ von 1908 und dem von Harry Craddock aus dem Jahre 1930. Wir haben das ultimative Rezept für einen perfekten Bobby Burns und darüber hinaus Tipps und weitere Informationen rund um diesen wohlschmeckenden Cocktail, in dem der Whisky eine große Rolle spielt.

Das braucht man für einen Bobby Burns Cocktail

Der Bobby Burns Cocktail wird gerührt, nicht geschüttelt. Nur wenige Zutaten, wie so oft bei einem Whisky-Cocktail sorgen dabei für den ultimativen Genuss. Der Bobby Burns ist eine interessante und wohlschmeckende Variation eines Manhattan und eines Rob Roy. Neben einer ordentlichen Portion Scotch (Blended oder Single Malt) braucht er nur einen guten roten Wermut. Statt des Bitters bringt hier aber ein kräftiger Kräuterlikör, der aus Frankreich stammende Bénédictine den Kick in den Whisky-Cocktail. Unser Rezept lehnt sich an das von Harry Craddock niedergeschriebene aus den 1930er Jahren an, welches dem Original wohl am nächsten kommt. Allerdings änderten wir das Mischungsverhältnis von Scotch und Wermut, denn zu gleichen Teilen gemixt, wie es Craddock vorgesehen hatte, gehen die vielschichtigen Aromen des Whiskys zu sehr unter.

Zubehör:

  • Rührglas
  • Barlöffel
  • Barsieb
  • Whisky-Tumbler oder Cocktailschale

Zutaten:

  • 5 cl Scotch Whisky
  • 2 cl roter Wermut
  • 1 cl Bénédictine
  • großer Eiswürfel
  • Zitronenschale als Garnitur

So wird der perfekte Bobby Burns gemixt

Whisky Cocktail: Bobby Burns Rezept + Tipp
Whisky Cocktail: Bobby Burns Rezept + Tipp
  1. Geben Sie einen oder zwei sehr große Eiswürfel in ein Rührglas.
  2. Nun fügen Sie nach und nach den Scotch Whisky, den Wermut und den Bénédictine hinzu.
  3. Rühren Sie alle Zutaten mit einem Stirrer oder Barlöffel circa 15 bis 20 Sekunden kalt.
  4. Nun seihen Sie den Drink durch ein Barsieb oder mit Hilfe eines Strainers in ein gut vorgekühltes Cocktailglas ab. Man kann den Bobby Burns auch aus einem Tumbler trinken. Ein Cocktailglas beziehungsweise Martiniglas wirkt aber edler.
  5. Garnieren Sie den Bobby Burns Cocktail mit einer Zitronenzeste.
  6. Fertig!

Extratipp: Manche Rezepte empfehlen statt des markanten Bénédictine den schottischen Whisky-Likör Drambuie von der Isle of Skye, der auch dem Whisky-Cocktail Rusty Nail seine feinen Aromen schottischer Kräuter und Heidehonigs verleiht. Mit dem Drambuie wird der Bobby Burns weicher, milder und etwas süßer. Probieren Sie es ruhig einmal aus, vor allem, wenn Sie den Bobby Burns nicht mit einem Blended Scotch, sondern einem rauchigen Single Malt mixen.

Welcher Whisky ist der beste für einen Bobby Burns Cocktail?

Anders als viele Cocktails, die mit Bourbon oder Rye-Whiskey gemixt werden, bekommt der Bobby Burns seinen besonderen Glanz durch einen guten schottischen Whisky. Bevorzugt verwenden die Barkeeper einen kräftigen schottischen Blended Whisky wie einen Wemyss Malt Whisky oder einen guten Johnnie Walker. Auch mit einem guten Irish Whisky wie dem Bushmills Black Bush schmeckt der Bobby Burns.

Richtig gut wird der Cocktail aber, wenn man einen Single Malt aus dem Barfach holt. Fruchtige und süße Speyside-Whiskys oder ein feiner Tropfen aus den Highlands machen den Drink perfekt. Der Klassiker Benromach 10 Jahre gibt dem Cocktail eine wunderbare Tiefe und Komplexität und setzt mit seinem feinen Hauch dem Bobby Burns die Krone auf. Vor allem im Ex-Sherry-Fass nachgereifte Single Malts wie der Glendronach 12 Jahre, der Glenallachie 15 Jahre oder ein Knockando verleihen dem Bobby Burns eine ausgewogene Balance und Harmonie.

Sehr rauchige Whiskys wie die Torfbomben der Insel Islay dominieren den Geschmack sehr stark. Das ist dann wirklich Geschmackssache und erfordert Feingefühl bei der Dosierung der Zutaten. Ein etwas süßerer roter Wermut empfiehlt sich dann und man sollte den Bénédictine durch einen Drambuie ersetzen.

Zu welchen Gelegenheiten trinkt man einen Bobby Burns?

Der Whisky-Cocktail Bobby Burns ist kein Begleiter an einem feucht-fröhlichen Sommerabend. Vielmehr ist er ein perfekter After-Dinner-Cocktail, der ein gelungenes feines Essen den würdigen Abschluss gibt. Er ist elegant und edel, besticht durch sein feines Aromen-Spiel. Ein Bobby Burns schmeckt abends an der Hotelbar, nach der Arbeit in einer gemütlichen Lounge oder beim Plaudern mit Freunden im heimeligen Wohnzimmer.

Einmal im Gästeglas möchte er recht schnell getrunken werden, da er nur kaltgerührt und ohne Eis serviert wird. Daher sollte man das Cocktailglas auch unbedingt vorkühlen, damit der Cocktail sich nicht zu schnell erwärmt. An der Zitronenzeste scheiden sich die Geister. Das frische und etwas saure Aroma stört manch feine Nasen, wenn sie das Glas zum Mund führen. Probieren Sie es gern einmal mit und einmal ohne die Garnitur, um für sich selbst den optimalen Bobby Burns zu finden.

Ein Cocktail zu Ehren des Dichters Robert Burns

Über eines sind sich die Verfasser der Cocktailbücher und die Experten an den Bars der Welt einig: der Bobby Burns erhielt seinen Namen vom berühmten schottischen Dichter Robert Burns. Zu Ehren des Nationaldichters findet jedes Jahr im Januar ein Fest statt, welches sogar über die Grenzen Schottlands hinaus zelebriert wird. Der Dichter hatte nur ein kurzes Leben (1759 – 1796) und wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. AUs diesen gründete sich vielleicht sein Hass auf die damalige Klassengesellschaft in Schottland. Er wurde sehr radikal, unterstützte die Ideen der französischen Revolution und setzte sich für demokratische Reformen in Schottland ein. Der Ausspruch „Weel done, Cutty-sark“ in seinem berühmtesten Gedicht Tam o‘ Shanter diente sogar als Vorlage für den Namen des Klippenschiffs Cutty Slark, eines der schnellsten Teeklipper im 19. Jahrhundert.

Das erste Mal wurde der Bobby Burns schon im Bartenders Guide von 1895 erwähnt, Da hieß er noch Baby Burns. Der Name setzte sich aber nicht durch, und man weiß auch nicht, woher das Wörtchen Baby rührte. Im Jahr 1913 fand der Cocktail als Bobby Burns Erwähnung im Lexikon der Getränke von John Leybold und Hans Schönfeld, um sich dann ab 1930 durch die Aufnahme in das Standardwerk der Cocktails von Bartender Harry Craddock, dem Savoy Cocktailbook, einen festen Platz an den Bars der Welt zu sichern.

Den Bobby Burns Cocktail sollte man nicht mit dem Robert Burns Cocktail verwechseln. Dieser wurde wahrscheinlich schon vor dem Bobby Bruns in der Waldorf Astoria Bar in New York City kreiert. Auch wenn manche behaupten, dass auch dieser dem schottischen Dichter gewidmet ist, ist doch wahrscheinlicher, dass der Name des Robert Burns Cocktail auf einen Zigarrenhändler zurückgeht. Der Robert Burns Cocktail unterscheidet sich auch stark vom Bobby Burns, denn ihn ihm finden neben Scotch und Wermut noch Bitters und Absinth zusammen. Er ist somit eher ein Sacerac mit Scotch.

Bleibt uns nur viel Freude beim Mixen und Ausprobieren des Bobby Burns Whisky-Cocktails zu wünschen. Zum Wohl!


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