Unsere 4 Whisky-Empfehlungen aus Japan
Suntory Whisky Toki
Der Blended Whisky Suntory Toki besteht aus drei Suntury Whiskys – dem Hakushu Single Malt, dem Chita Grain Whisky und dem Yamazaki Single Malt. Er ist eigentlich aus der Not heraus geboren, denn die japanischen Whiskys erfreuten sich so hoher Nachfrage, dass man mit der Produktion aufgrund der langen Reifezeiten nicht mehr hinterherkam. Resultat waren enorme Preise. Um auch weiter mit einem bezahlbaren Whisky am Markt zu sein, wurde der Suntory Toki mit Grain Whisky gemischt.
Der Suntory Toki ist sehr frisch und leicht. Deutliche tritt grüner Apfel in die Nase, etwas Vanille und ein klein bisschen Honig mischen sich dazu. Der Blend schmeckt sehr fruchtig, hat schöne Grapefruit- und Traubennoten und leichte Zitrone. Im Mund entsteht eine dominante Süße, die auch lange nachhallt.
Nikka From the Barrel
Nikka präsentiert mit dem From The Barrel einen Blended Whisky aus den Brennereien Miyagikyo und Yoichi. Single Malts und hochwertiger Grain Whisky wurden hier zu einem feinen Genuss verheiratet. Schon in der Nase zeigen sich fruchtige Aprikosennoten, gepaart mit Flieder und einem Hauch von Leder.
Der Nikka from the Barrel ist ein ganz wunderbarer Einsteiger-Whisky. Er ist ein milder Blend, der mit Früchten, vielen Gewürzen und etwas Vanille überzeugt. Leichte Noten von Blumen blitzen durch die vollmundigen Früchte hindurch. Kirsche, Pfirsich, Bratapfel und Aprikose bringen einen Mund voll Frucht. Eine Süße von Karamell und Toffee baut sich am Gaumen auf. Darunter liegt ein feiner Hauch von Eiche, der aber ganz und gar nicht trocken wirkt.
Suntory Yamazaki 12 Jahre
Der 12-jährige Single Malt stammt aus der ältesten Brennerei Japans. Er reifte in drei verschiedenen Fass-Typen – in amerikanischer Eiche (Ex-Bourbon-Fässer), in europäischen EX-Sherry-Fässern und in japanischer Eiche, der schon erwähnten Mizunara-Eiche.
Zunächst präsentiert sich der Yamazaki 12 Jahre sehr fruchtig und gehaltvoll. Aprikose und Sirup steigen in die Nase, werden aber schnell von holzigen Noten abgefangen. Der Single malt schmeckt rund, süß und sehr intensiv. Melone, Vanille, heller Zuckerguss und etwas Zitronenkuchen scheinen sich im Mund zu vereinen. Durch die schöne Holznote bekommen die fruchtigen Gebäckaromen aber einen schönen Kontrast, so dass er nie wirklich zu süß wird.
Hibiki Japanese Harmony
Hibiki Whisky ist unter Whisky-Kennern äußerst beliebt. Leider haben die guten Stücke auch ihren Preis. Der Hibiki Japanese Harmony als kleiner Bruder des Hibiki 12 Jahre überzeugt neben seinem Geschmack auch mit einem moderaten Preis. Der Blended Whisky ist aus der Hochzeit zwischen Grain und Malt Whisky aus den Brennereien Hakushu und Yamazaki entstanden. Er lagert in Mizunara-Eiche, deren Spuren man im Abklang deutlich schmecken kann.
Der Hibiki Japanese Harmony trägt den Geschmack schon im Namen. Er ist leicht und sanft, angenehm süß und fruchtig. Hinzu gesellen sich Nuancen von weißer Schokolade und karamellisierten Orangen. Darüber liegt ein blumiges Aroma, gepaart mit einer Honigsüße, die mit etwas Sandelholz und einem feinen Hauch von Zimt.
Wie schmeckt japanischer Whisky?
Japanischer Whisky zeichnet sich durch wohldurchdachte Kompositionen feiner Aromen aus. Sie sind sanft, mild und weich, aber dennoch äußerst kraftvoll, vielschichtig und nuancenreich. Whisky aus Japan ist filigran, sagt man, und immer sehr hochwertig. Viele Whiskys weisen einen exotischen Hauch von Früchten auf, verbunden mit dem schönen, süßen Aroma hellen Holzes. Blumige Noten liegen über den Gläsern, was den japanischen Whisky nicht nur für Kenner, sondern vor allem auch für Einsteiger in die Welt des Whiskys besonders gefällig und interessant macht. Aber es gibt auch schwere, ölige und rauchige Whiskys, wie der Suntory Hakushu, der auch leichte Noten von Minze mit sich bringt.
Whisky aus Japan – bekannte Marken und Brennereien
Der japanische Whiskymarkt wird durch Suntory und Nikka mit ihren Marken dominiert. Aber es gibt auch noch weitere Brennereien in Japan, die Hervorragenden Whisky destillieren, Sogar zwei Lost Distilleries kann Japan vorweisen, wobei die eine, nämlich Karuizawa zur Zeit wieder zum Leben erweckt wird.
Suntory (Yamazaki und Hakushu) Nikka (Yoichy und Miyagikyo), Hibiki, Tougouchi, Shinshu Mars, Akashi und Eigashima(White Oak), Fuji Gotemba, Chichibu, Sasanokawa, Shizuoka, Tsunuki, Kiuchi, Miyashita, Chita
Wissenswertes zum Whisky aus Japan
Japanischer Whisky hat sich unter Kennern und Einsteigern in die Whiskywelt in den letzten Jahren behauptet. Nicht nur, dass er jedes Jahr immer wieder Preise einheimst, viele gute Brände werden auch von Whisky-Experten immer wieder hochgelobt und empfohlen. Vor allem zwei japanische Brennereien haben die Welt in Windeseile erobert. Nikka und Suntory sind die treibenden Kräfte für die Bekanntheit des Whiskys aus Japan. Doch das Land der aufgehenden Sonne hat auch noch einige andere Marken und Feinheiten in der Whiskywelt zu bieten, wenn auch nicht so viele wie beispielsweise Schottland. Allen gemeinsam ist, dass die Whiskys aus Japan mit einer besonders hohen Qualität, einem meist leichten Geschmack und einer schönen Ausgewogenheit der Aromen dem Gaumen schmeicheln. Japanischer Whisky ist ein bisschen wie die Japaner – auf den ersten Blick (oder Schluck) zurückhaltend und höflich, beim zweiten dann sehr vielfältig und tiefgründig.
Japanischer Whisky – eine kurze Geschichte
Auch, wenn die Landwirtschaft in Japan zum größten Teil vom Reisanbau geprägt ist, gibt es doch auch Regionen, in denen es dem Reis zu kühl ist. Honshu und die Insel Hokkaido sind solche Teile in Japan, in denen auch Weizen und Gerste sehr gut gedeiht. Die Kenner ahnen es schon: Zusammen mit klarem Wasser und viel Geduld kann so ein beliebtes Getränk entstehen – der Whisky. So kam es auch, dass schon um die 1870er Jahre herum, erste Experimente stattfanden, um das Goldene Wasser des Lebens zu brennen. Doch woher wussten die Japaner von der Existenz dieses wunderbaren Brandes, waren sie doch viele Jahrhunderte fast gänzlich abgeschirmt vom Rest der Welt?
Die Pioniere des japanischen Whiskys
Vor allem zwei Männern (und einer starken Frau an der Seite des einen) sind eng mit der Geschichte des japanischen Whiskys verbunden. Der eine war Masataka Taketsuro. Er bereiste die britischen Inseln und studierte in Schottland Chemie, Hier lernte er nicht nur seine zukünftige frau, sondern auch den Whisky kennen und lieben. Er heiratete und verbrachte einige Jahre damit, in der Hazelburn Brennerei in Campbeltown die Kunst der Whisky-Herstellung zu erlernen. Wieder zurück in Japan traf er auf den umtriebigen Geschäftsmann Shinjiro Torii, der schon einige Jahre zuvor sein Glück im Keltern von Wein versuchte.
Gemeinsam bauten sie eine Brennerei in Kotobukiya auf. Nach einer Zeit überwarfen sich die beiden und jeder ging seinen eigenen Weg. Der eine sollte den heute berühmten Suntory-Konzern aufbauen, der unter anderem auch die schottischen Brennereien Auchentoshan und Bowmore übernahm. Der andere sollte die Nikka Whisky Distilling Co. Ltd. gründen, die heute neben Suntory die bekannteste und größte Whiskybrennerei Japans ist. Masataka Taketsuro wurde zeitlebens auf seiner Mission, Whisky nach schottischem Vorbild zu brennen, von seiner Frau begleitet und unterstützt. Die Japaner nennen die Schottin Jessie Roberta Cowan einfach nur kurz Rita – die Mutter des japanischen Whiskys.
Japanischer Whisky erobert die Welt
Das alles geschah zum Beginn des 20. Jahrhunderts, und schon in den 1930er Jahren produzierte Japan einen durchaus trinkbaren und mit dem großen Vorbild vergleichbaren Whisky. Dennoch sollte es noch bis ins neue Jahrtausend dauern, ehe der japanische Whisky die Welt eroberte. Zum einen liegt es daran, dass die Japaner noch viele Jahre an der Qualität und den Herstellungsmethoden für ihren Whisky feilten. Zum anderen aber gab es herbe Rückschläge durch den 2. Weltkrieg, die Moden des amerikanischen Whiskeys, der leichten Cocktail-Kultur und der Vorherrschaft von modernen Getränken wie Wodka und Gin.
In den letzten dreißig Jahren dann waren es nicht zuletzt die Europäer selbst, die dem japanischen Whisky zu seinem Durchbruch verhalfen. Größen wie Jim Murray, dem Whisky-Papst, oder Michael Jackson und Dave Broon waren es, die den japanischen Whisky in den höchsten Tönen lobten. So richteten sich auch die Augen, Nasen und Gaumen der Whisky-Trinker Richtung Osten und fanden nicht nur eine, sondern sehr viele asiatische Perlen in den Gläsern.
Besonderheiten der Herstellung von japanischem Whisky
Was die Schotten in jahrhundertelanger Tradition perfektionierten, haben die Japaner in nur wenigen Jahrzehnten nachgebaut. Nein, so kann man das nicht sagen. Japanischer Whisky ist nicht nur eine Kopie des schottischen Uisge Beatha, sondern so etwas wie eine kulturelle Weiterentwicklung. Jedes Land, in dem Whisky gebrannt wird, drückt diesem seine Besonderheiten auf. Bourbon in den USA ist weich und süß, die Iren sind eher etwas zurückhaltend, die Deutschen experimentieren, was das Zeug hält und die Japaner, nun die perfektionieren. Das Klima, die Kultur und die Natur eines jeden Ortes auf der Welt beeinflussen den Geschmack eines Whiskys.
Die Japaner sind auch beim Whisky-Brennen auf höchste Kunstfertigkeit und Präzision aus. So entwickelten sie auf Grundlage der schottischen Rezepte und Traditionen über die Jahrzehnte ihren ganz eigenen Whisky. Genauso wie in Schottland verwenden auch die Japaner nur erstklassige Gerste, doch sie experimentieren mit unterschiedlichen Hefen. Mit hochmodernen Methoden und Apparaturen messen sie genau alle chemischen Bestandteile nach und entwickelten so strenge Qualitätskriterien.
Das besondere Holz der Mizunara-Eiche
Whisky entfaltet seinen Geschmack vor allem dadurch, dass er in Holzfässern viele Jahre lang reift. Vor allem dem Eichenfass wird eine große Bedeutung zugemessen, ehe bei vielen Single Malts noch ein Finish in zumeist Weinfässern erfolgt. Auch beim Holz haben die Japaner ihre ganz spezielle Besonderheit vorzuweisen. Sie verwenden zu einem großen Teil das Holz der Mizunara-Eiche, die in Ostasien beheimatet ist. Es ist eine Variante der Weißeiche, aber ihr Holz ist eigentlich viel zu fest, um daraus in der Böttcherei Fässer herzustellen. Zudem sind die Mizunara-Eichen sehr teuer, denn sie wachsen extrem langsam. In Japan werden dennoch Mizunara-Eichenholzfässer eingesetzt, denn der Baum besitzt besondere, ganz außergewöhnliche Aroma-Eigenschaften. Das Holz überträgt exotische Aromen von Zeder und Sandelholz. Beides Aromen, die zu den besonders edlen Holznoten in einem Whisky gehören. Natürlich gibt es zusätzlich trotzdem die beliebten in Ex-Bourbon- und Ex-Sherry-Fässern gereiften Whiskys, die wir auch aus Schottland oder Irland kennen.
Die Japaner als Meister des Blendings
Im Laufe der Zeit wurde der Whisky auch den Trinkgewohnheiten des Landes und seiner Bevölkerung angepasst. Zum einen sind die japanischen Whiskys nicht so stark im Alkoholgehalt wie etwa schottische oder deutsche Whiskys. Es gibt auch einige Cask-Strength-Abfüllungen, aber die sind eher nur für den Export gedacht. Zum anderen sind die Japaner Meister des Blendings, also im Verheiraten verschiedener Single Malt, Grain Whiskys und Malt Whiskys miteinander. Verschiedene Fässer werden hier zu meisterhaften Blended Whiskys, die ihresgleichen suchen.