Skip to main content

Penicillin – ein New-Klassiker in den Whisky Bars

Penicillin: das klingt erst einmal nicht nach einem leckeren Whisky-Cocktail, sondern erinnert eher an die unschönen Seiten des Lebens. Doch der Name dieses Cocktails macht auch neugierig darauf, was in ihm denn so alles enthalten ist, außer Whisky natürlich. Schaut man auf die Zutaten, wird der Name verständlich. Rauchiger Whisky, Honig und Ingwer erinnern an einen hochprozentigen Hustensaft, der die aufkommende Erkältung niederringen soll. Und so ähnlich ist der Name auch entstanden, aber nicht ganz. Wir verraten Ihnen das beste Rezept für den Penicillin, der eine ganz besonders rauchige und spannende Variation eines Whisky Sour ist. Noch gar nicht so alt, aber durchaus schon ein Klassiker in den Bars der Welt.

Was braucht man für einen Penicillin-Cocktail?

Um einen Penicillin-Whisky-Cocktail zu mixen, braucht man einige Zutaten, aber auch wieder nicht so viele, dass man daran scheitern muss. Natürlich gehört Whisky hinein, aber nicht wie bei einem klassischen Whisky Sour Bourbon oder Rye-Whisky, sondern Blended Scotch und ein richtig dicker rauchiger Brocken, zum Beispiel von der Insel Islay. Frischer Zitronensaft, Ingwerlikör und Honig sorgen dann dafür, dass der Whisky mit den süßen, sauren und scharfen Noten eine wunderbare Sinfonie eingehen, die man gern auch ein zweites Mal probiert.

Zubehör:

  • Shaker
  • Barsieb
  • Tumbler bzw. Old Fashioned Glas

Zutaten:

  • 3 cl Blended Scotch Whisky
  • 3 cl Islay Whisky (oder anderer stark rauchiger Whisky)
  • 1 cl Waldhonig
  • 2 cl frisch gepresster Zitronensaft,
  • 1 cl Ingwerlikör
  • 1 Stückchen Ingwer als Garnitur
  • Eiswürfel

So wird der perfekte Blood & Sand Cocktail gemixt

Whisky Cocktail: Penicillin Rezept + Tipp
Whisky Cocktail: Penicillin Rezept + Tipp
  1. Füllen Sie einen Shaker zu zwei Dritteln mit Eis.
  2. Geben Sie die beiden Whiskys, den frischen Zitronensaft, Ingwer-Likör und den Honig dazu.
  3. Schütteln Sie die Mischung kräftig im Shaker bis dieser von außen beschlägt, Dann ist der Drink kalt genug.
  4. Seihen Sie den Cocktail nun in einen mit Eis gefüllten Tumbler ab.
  5. Garnieren Sie mit einer Scheibe oder einem Stück kandiertem Ingwer.
  6. Fertig

Extratipp: Sam Ross, der den Whisky-Cocktail Penicillin erfunden hat, mixt den rauchigen Whisky nicht mit den anderen Zutaten im Shaker. Er kommt erst ganz zum Schluss vor der Garnitur in das Gästeglas. Barkeeper nennen dies auch floaten. Probieren Sie es ruhig einmal aus.

Außerdem verwendet Ross für seinen Drink selbstgemachten Honig-Ingwer-Sirup. Der ist aber etwas aufwendig in der Herstellung und es erfordert auch ein wenig Übung, bis man ihn perfekt beherrscht. Aber es lohnt sich, zumal man auch nicht immer einen Ingwer-Likör im Haus hat. Einmal gekocht, kann man den Ingwer-Honig-Sirup auch für Limonaden und andere Longdrink-Experimente verwenden.

Rezept für einen leckeren Ingwer-Honig-Sirup

Dafür bringen Sie 100 Gramm Blütenhonig und 100 Gramm Waldhonig mit etwa 250 Milliliter Wasser zum Kochen. Kocht das Wasser, fügen Sie 100 Gramm klein geschnittenen Ingwer hinzu. Bitte reiben Sie den Ingwer nicht, denn dann wird der Sirup trübe und Sie bekommen den Penicillin-Cocktail auch mit mehrmaligem Durchsieben nicht klar ins Glas. Ein Klären mit Eiweiß ist für den Penicillin nicht förderlich. Nach und nach dickt die Mischung im Topf ein. Probieren Sie gern zwischendurch, ob der Sirup auch scharf genug ist. Ein bisschen Power sollte er schon haben.

Welcher Whisky passt am besten für einen Penicillin-Cocktail?

Viele Whiskys werden mit Bourbon oder Roggenwhisky gemixt. Das liegt daran, dass die Cocktail-Kultur eben aus Amerika nach Europa geschwappt ist. Aber das heißt noch lange nicht, dass man nicht auch mit irischem Whiskey und Scotch ganz hervorragende Whisky-Cocktails und Longdrinks mixen kann. Viele scheuen sich nur davor, weil sie meinen, dass ein guter traditioneller Blended Whisky, Single Malt oder Pot Still es nicht verdient hat, mit anderen Zutaten gemixt zu werden. Der Penicillin ist einer der noch seltenen Scotch Cocktails, der zeigt, dass es genau andersherum ist, und ein guter Scotch oder Single Malt geradezu prädestiniert dazu ist, seine Aromen in einem Cocktail zur Geltung zu bringen.

Bei der Wahl der Whisky-Marke wird es allerdings wieder etwas schwieriger, denn hier kommt die Frage des persönlichen Geschmacks ins Spiel. Grundvoraussetzung für einen guten Penicillin ist aber ein Teil rauchiger Whisky. Je nachdem, wie stark rauchig der gewählte Whisky ist, kann es sein, dass Sie auch ein wenig von unserem Rezept abweichen müssen. Wahre Torfbomben sollten nicht 1 zu 1 mit dem Blended Scotch gemixt werden, denn es soll zwar nach Rauch schmecken, aber eben nicht nur danach. Ein stark getorfter Islay-Whisky wie der Laphroaig 10 Jahre oder ein Ardbeg 10 Jahre kombiniert mit einem sehr leichten Blended Whisky oder Single Malt verlangt eher das Verhältnis 1:4. Der rauchige Connemara oder West Cork aus Irland in Kombination mit einem Highland-Whisky darf gern fast 1 zu 1 gemixt werden.

Übrigens sind auch rauchige Whiskys in Fassstärke eine gute Wahl. Wir empfehlen, neben den typischen Vertretern wie Octomore, Ardbeg oder Lagavulin auch einmal den Sea Shepherd Islay Single Malt Navy Strength. Mit diesem Whisky holen Sie sich die wilde Küste Islays ins Glas und tun gleichzeitig noch etwas für den Artenschutz im Meer.

Zu welchen Gelegenheiten passt der Penicillin am besten?

Wann schmeckt der charaktervolle Penicillin am besten? Nun, er ist keine Medizin und mit seinem vielen EIs auch nicht unbedingt ein Cocktail für den Winter. Mit seinen frischen Zitrusnoten, der schönen Süße, dem scharfen Ingwer und dem rauchigen Aroma von Lagerfeuer eignet er sich perfekt für heiße Sommerabende. Dann gibt er dem Genießer den richtigen Kick. Man sollte aber bedenken, dass er Lust auf mehr macht und in einer geselligen Runde mit Freunden schnell mal dafür sorgen kann, dass man den Ingwer-Honig-Shot (ohne Alkohol) am folgenden Morgen als Fitmacher benötigen kann. Es gilt wie immer, probieren Sie ihn aus und Sie finden von ganz allein die perfekten Gelegenheiten, an denen Sie den Penicillin ihren Freunden vorstellen wollen.

Wie der Whisky-Cocktail Penicillin zu seinem Namen kam

Sam Ross hat den Cocktail Penicillin im Jahr 2005 das erste Mal in der New Yorker Milk & Honey-Bar gemixt. Die Kombination Ingwer und Honig gilt schon seit langem als ein gelungenes Food-Pairing. Warum also nicht diese exzellenten Aromen mit einem Whisky, und zwar einem schottischen kombinieren? Gedacht, getan und entstanden ist der Penicillin, der als New-Klassiker zwar noch nicht in vielen Cocktailbüchern, aber in vielen Bars zu finden ist.

Oft ist davon zu lesen, dass der Name natürlich wegen der besonderen Wirkungen, die den einzelnen Zutaten zugeschrieben wird, entstanden sein muss. So wie damals das Penicillin, was die Medizin revolutionierte. Aber das war es nicht ganz, was Sam Ross auf den Namen brachte. Der Name hat seinen Ursprung in einer jüdischen Hühnersuppe, die Jewish Penicillin heißt. Sie gilt als Allheilmittel, wie wir es in Europa eben auch kennen. Sam dachte also ganz und gar nicht an Alexander Fleming, den Erfinder des Allheilmittels Penicillin, sondern an die stärkende Hühnersuppe. Eine Hühnersuppe hilft gegen so ziemlich alles, vor allem gegen Erkältungen, allgemeinem Unwohlsein, Fieber und Schlappheit. So hilft vielleicht der Penicillin-Cocktail dabei, dass es den Genießern etwas besser geht. Zumindest, wenn man nicht zu viel davon trinkt. 

In diesem Sinne bleibt uns nur noch zu wünschen: Zum Wohl!


Ähnliche Beiträge