Cameron’s Kick Whisky-Cocktail – Schotten und Iren im Geiste vereint
In Ted Haighs Vintage Spirits and Forgotten Drinks fanden wir einen Cocktail, der uns sogleich Lust darauf machte, ihn auszuprobieren. Das Interessante am Cameron’s Kick ist die Mischung zweier Whisk(e)ys in einem Cocktail. Hier vereinigt sich in flüssiger Form, was sich seit Jahrhunderten nicht einig ist: Irland und Schottland! Aromatischer Scotch trifft auf milden, aber würzigen irischen Whiskey. Dass die beiden Streithähne um die Erfindung des Whiskys und den besten Whisky der Welt gemeinsam in einem Glas miteinander sehr gut auskommen, zeigt der Cameron’s Kick, der in unserer Beliebtheitsskala der besten Whisky-Cocktails ganz weit oben mitspielt. Damit auch Sie in den Genuss dieser einträglichen, spannenden Harmonie zwischen schottischen Whisky und irischem Whiskey kommen, verraten wir Ihnen unser Rezept.
Was braucht man für einen perfekten Cameron’s Kick?
Der Cameron’s Kick lebt von der Symbiose aus irischem uisve beatha und schottischem uisge beatha. Die Unterschiede liegen nicht nur im Namen, sondern auch im Geschmack. Durch die Vereinigung mit dem Mandelsirup zeigen beide goldenen Brände ihre Charaktere besonders gut. Der Schotte wirkt trocken und aromatisch. Der Ire bringt seine Leichtigkeit und Süße ins Spiel. Fehlt nur noch der berühmte Spritzer Zitronensaft, der mit seiner fruchtigen Säure dieser Komposition noch das i-Tüpfelchen aufsetzt.
Zubehör:
- Shaker
- Tumbler
Zutaten:
- 2 cl Irish Whiskey
- 2 cl Scotch Whisky
- 1 cl Mandelsirup
- 1 cl Zitronensaft
- 1 Spritzer Zuckersirup
- Eiswürfel
So einfach ist die Zubereitung des Cameron’s Kick
- Füllen Sie den Shaker zu etwa zwei Dritteln mit Eiswürfeln.
- Geben Sie nun den schottischen und irischen Whiskey, den Zitronensaft, den Mandelsirup und einen leinen Spritzer Zuckersirup hinzu.
- Schütteln Sie alle Zutaten im Shaker, bis dieser von außen beschlägt. Dann ist der Drink kalt genug.
- Gießen Sie den Cameron’s Kick in einen Tumbler (wer möchte, kann auch ein etwas edleres Cocktailglas verwenden) ab. Das Eis verbleibt im Shaker.
- Fertig!
Extratipp: Wir haben das Originalrezept etwas abgewandelt, weil wir einen leicht rauchigen schottischen Whisky für den Cameron’s Kick verwendet haben. Daher findet sich bei uns noch ein Spritzer Zuckersirup, der den Cocktails insgesamt ein wenig weicher macht. Wir empfehlen Ihnen, dies auch unbedingt einmal auszuprobieren. Auch die Menge des Mandelsirups hängt davon ab, mit welchen Aromen und in welcher Komplexität und Kraft die Whiskeys daherkommen, mit denen Sie den Cameron’s Kick mischen.
Welche Whisk(e)ys sind die besten für einen Cameron’s Kick?
Unser Extra-Tipp bringt uns auch gleich zu der Frage, welche Whisk(e)ys sich für den smarten Cocktail am besten eignen. Die Frage zu beantworten, ist fast unmöglich, denn die vielen verschiedenen Whiskeys aus Irland und die noch größere Anzahl an Scotch Whisky lässt allen Geschmäckern genügend Raum sich zu entfalten. Versuchen wir es dennoch!
Wir empfehlen auf der irischen Seite zu einem recht kräftigen Whiskey zu greifen. Besser als ein Jameson oder Kilbeggan sind ein Redbreast, ein Kinahan’s (Kask Project) oder (ein ganz besonderer Tipp) der The Pogues Irish Single Malt. Ist der irische Part zu leicht und mild, geht er etwas unter, wenn Sie einen starken Schotten dazu mixen.
Auf der schottischen Seite ist ein kräftiger Blended Whisky ebenso möglich wie ein würziger Single Malt. Ein Single Malt aus den Highlands bietet sich besonders an, um der weichen Milde des Irish Whiskey etwas entgegenzusetzen. Die Lowland-Ladies sind etwas zu unaufgeregt, die meisten Speysider etwas zu süß. Probieren können Sie es trotzdem. Lassen Sie dann aber unbedingt den Zuckersirup weg. Besonders spannend, aber nicht mehr ganz so sanft wird ein Cameron’s Kick mit einem kräftig-rauchigen Whisky wie einem Caol Ila, einem Finlaggan oder einem Laphroaig. Hier darf der Spritzer Zuckersirup aber gern wieder hinzu.
Wann genießt man einen Cameron’s Kick am besten?
Der Cameron’s Kick Whisky-Cocktail ist einer, der von den meisten Genießern als besonders erfrischend wahrgenommen wird. Sanftmütig, dennoch komplex in den Aromen, gepaart mit dem Mandelsirup und der leichten Zitronenfrische erinnert er an Marzipan, aber nicht so wie an Weihnachten, sondern leichter, sommerlicher. Der Cameron’s Kick ist ein idealer Sundowner, schmeckt aber auch am Nachmittag in sommerlicher Hitze oder an warmen Frühlingstagen ausgezeichnet. Am besten genießen Sie ihn gemeinsam mit Freunden und probieren dann auch gleich ein paar Ihrer Lieblingswhiskeys aus. Allerdings darf man den Cocktail auch nicht unterschätzen. Er hat jede Menge Promille in sich, auch wenn man das beim Genießen gar nicht so richtig merkt.
Der Cameron’s Kick – ein Geheimnis zwischen Mc’s und Mac’s
Über den Cameron’s Kick gibt es leider nicht so viele Geschichten, die man erzählen könnte. Genau genommen gibt es sogar gar keine Geschichte zur Herkunft und dem Hintergrund des faszinierenden Whisky-Cocktails. Das erste Mal wird er in Craddocks The Savoy Cocktail Book erwähnt. Im Gegensatz zu vielen anderen Drinks verrät Harry Craddock uns aber hier nichts zur Geschichte. Wer dem Cocktail den Namen gab, erfahren wir auch nicht. Wahrscheinlich steht der schottische Camerons-Clan dahinter. Dessen Oberhaupt, Donald Dubh musste nach der Schlacht von Inverlochy im Jahr 1431 nach Irland ins Exil gehen. Zwar gab es da in Irland, und auch in Schottland, offiziell noch keinen Whisky, aber vielleicht ist es der schottische Whisky, der dem Irischen in diesem Cocktail den gewissen Kick gibt. Oder vielleicht war es auch andersherum, dass der Irish Whiskey dem schottischen im Cameron’s Kick das gewisse Etwas gibt. Wir werden es wohl nie erfahren, aber durch intensives Testen verschiedener Mischungen kann man dem spannenden Geheimnis dieses Cocktails ein wenig näher kommen.
In diesem Sinne verbleiben wir mit einem Slàinte, was glücklicherweise einmal nicht die Trennung zwischen den beiden Whisky-Ländern, sondern das gemeinsam Prost bedeutet!