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Rusty Nail Whisky Cocktail – Drambuie trifft Scotch

Der Whisky-Cocktail Rusty Nail war lange Zeit vergessen, so dass er seinem Namen fast alle Ehre macht, verrostet und vergessen. Nur in seltenen Cocktailbüchern schlummerte sein Name noch. Aber nach seinem großen Hype in den 1930er bis 1950er Jahren ist er inzwischen wieder ein fester Bestandteil der Bars dieser Welt. Selbst junge Bartender wissen, was ein Rusty Nail ist, auch wenn sie so manches Mal nicht darauf verzichten können, eine Zitronenzeste hineinzugeben. Es sieht schön aus, aber hat in dem Klassiker nichts zu suchen. Wir verraten Ihnen das ultimative Rezept für den Rostigen Nagel.

Das braucht man für einen perfekten Rusty Nail

Man kann fast sagen, dass der Rusty Nail gar kein richtiger Cocktail ist. Er besteht nämlich nur aus zwei Zutaten. Der Cocktail gehört zu den Short-Drinks und glänzt trotz seiner wenigen Zutaten mit einer enormen Komplexität. Nur schottischer Blended Whisky und der berühmte Whisky-Likör Drambuie gehören in den Drink. Kräuter, Honigsüße und Scotch treffen hier in perfekter Weise aufeinander. Würze und Tiefgang sind garantiert, vor allem, wenn man bei den Zutaten auf besonders gute Qualität achtet.

Zubehör:

  • Tumbler
  • Barlöffel

Zutaten:

  • 4 cl Scotch Whisky
  • 2 cl Drambuie (Whisky-Likör)
  • einige Eiswürfel

So einfach wird der Rusty Nail gemixt

Whisky Cocktail: Rusty Nail Rezept + Tipp
Whisky Cocktail: Rusty Nail Rezept + Tipp
  1. Geben Sie den Drambuie und den Scotch Whisky Ihrer Wahl in einen vorgekühlten Tumbler oder ein Old Fashioned Glas.
  2. Fügen Sie einige Eiswürfel hinzu, aber nicht zu viele. Zwei bis drei reichen völlig aus.
  3. Nun rühren Sie mit einem Barlöffel die Zutaten gut um. Zehn Sekunden reichen aus.
  4. Fertig!

An dieser Stelle kommt eigentlich immer unser Extra-Tipp. Beim Rusty Nail aber gibt es keinen. Er ist gut so, genauso wie er ist. Schlicht, bodenständig und edel. Von Verzierungen wie Zitronenzesten oder Kirschen raten wir ab. Die fruchtige und leicht bittere Note hat im Rusty Nail nichts zu suchen.

Welcher Whisky ist der beste für einen Rusty Nail?

Im ursprünglichen Rezept für einen Rusty Nail steht einfach nur, dass er mit einem Scotch Whisky zubereitet werden soll. Nun darf man davon ausgehen, wenn man die Geschichte des schottischen Whiskys kennt, dass zur Zeit der Erfindung des Rusty Nail fast kein schottischer Single Malt auf dem Weltmarkt zu bekommen war. Blended Whiskys waren beliebt und bekannt. So sollten Sie den Short-Drink auch zunächst mit einem Blend zubereiten. Wichtig ist aber, dass Sie nicht zu dem günstigsten schottischen Blend greifen, denn der Cocktail lebt von der Qualität und Aromenvielfalt seiner Zutaten. Ein kräftiger Johnnie Walker, ein Chivas Regal oder ein Wenyss Malt ist genau richtig.

Aber gern dürfen Sie auch zu einem Single Malt aus Schottland greifen. Hier ist wichtig, dass Sie keinen stark torfigen Whisky, wie etwa die berühmten Islay-Whiskys, auswählen. Leichter Rauch geht, aber die Torflast erschlägt die feine subtile Süße des Whisky-Likörs und das feine Spiel der Aromen. Die stark rauchigen und torfigen Whiskys stehen einem Blood & Sand oder einem Penicillin wesentlich besser. Milde und doch komplexe Single Malts aus dem Standardrepertoire der bekannten Whisky-Brennereien der Highlands und der Speyside dürften dem Rusty Nail schöne und interessante Noten entlocken. Glenlivet, Auchentoshan, Tullibardine oder Balvenie geben dem Cocktail das gewisse Etwas.

Was ist Drambuie?

Drambuie bedeutet übersetzt „ein trank, der glücklich macht“. Das tut der schottische Whisky-Likör auch. Er wird aus Malt Whisky, der durchaus bis zu 17 Jahre alt sein kann, Grain Whisky, Heidehonig aus den Highlands und vielen verschiedenen Kräutern hergestellt. Er ist unglaublich würzig, mit einer feinen Süße unterlegt und verzaubert mit den komplexen und tiefen Aromen des Whiskys. Seit 2014 kommt der Likör unter dem Namen Drambuie vom Unternehmen William Grant & Sons.

Die Ursprünge des Drambuie liegen schon im 18. Jahrhundert, als die Schotten um ihre Freiheit gegen die Engländer kämpften. Der Whisky-Likör soll das Lieblingsgetränk von Prinz Charles Edward III. Stuart gewesen sein. Bei seiner Flucht auf die Insel Skye halfen ihm die Mitglieder des Clan Chief. Als Dank übergab der Prinz dem Clan-Chef das Rezept des dram buidheach, welcher dann später von John Ross, dem Besitzer des Bradford Hotels auf der Isle of Skye als Begriff geschützt wurde.

Zu welchen Gelegenheiten passt ein Rusty Nail?

Ein Rusty Nail ist ein steifer, aber sehr komplexer Drink, der in seiner Einfachheit sowohl Männer als auch Frauen begeistert. Vorbei sind die Zeiten als mit einem Rusty Nail nur harte Männer an der Bar verbunden wurden. Je nachdem, mit welchem schottischen Whisky man ihn mixt, kann er ein leichter Aperitif vor einem guten Essen, oder auch ein kräftiger, leicht rauchig-ledriger Absacker nach einem gemütlichen Abend mit Freunden sein. Immer jedoch sollte man ihm Auge haben, dass der Rusty Nail aus zwei Spirituosen gemixt ist, und somit eine ganze Menge Alkohol in sich trägt. Der Drambuie als Whisky-Likör bringt auch schon seine 40 Volumenprozent mit und sollte nicht unterschätzt werden.

Rusty Nail – Amerikanische Erfindung mit schottischen Zutaten

Im Gegensatz zum Drambuie, bei dem der Streit um die Erfindung des Likörs zwischen zwei Brüdern durch ein Pistolenduell bis in den Tod ging, ist beim Rusty Nail unklar, wer den Cocktail erfunden hat. Relativ sicher ist, dass er das erste Mal in den 1930er Jahren auf einer Industriemesse in New York seine ersten Runden gedreht hat. Der Drink hieß zunächst B.I.F. und war gar nicht so gut, da er mit einem Bitters (damals sehr in Mode) versehen war, und grauenhaft schmeckte. 

In den 1950er Jahren dann wurde der Rusty Nail zum Trend. Dafür sorgten vor allem The Rat Packs, eine Gruppe von Schauspielern um Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis Junior, die nicht nur viele Konzerte gaben, sondern auch gern mal einen Trinkmarathon absolvierten.

Wie der Rusty Nail zu seinem ungewöhnlichen Namen kam, ist nicht ganz klar. Es könnte die Farbe sein, auf die er zurückzuführen ist, aber der Name könnte auch von den rostigen Nägeln kommen, mit denen die Kisten Drambuie zusammengehalten wurden. Am populärsten jedoch ist die Geschichte, dass schottische Barkeeper den Drink mit einem rostigen Nagel zusammenrührten, um so wohl ihre Abscheu darüber zu zeigen, wie ungehobelt und respektlos die Amerikaner mit den beiden schottischen Getränken umgingen. Was nun wirklich wahr ist, werden uns vielleicht nur die Rat Packs erzählen können, doch die sind mittlerweile allesamt nicht mehr unter den Lebenden.

In diesem Sinne bleibt uns nur noch zu wünschen: Zum Wohl!


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