Unsere 4 Einsteiger-Empfehlungen aus den Highlands
Glendronach 18 Jahre
Der Glendronach zeigt nach 18 Jahren Reifung nicht viele verschiedene, aber starke Aromen. Sherry, reife Früchte und leichte Holznoten dominieren den Geschmack, der einen Einsteiger nicht überfordert.
Der Whisky-Geschmack kommt auch bei sehr deutlicher Dominanz des Jerez-Sherry dennoch durch und macht einen Abend unter Freunden zu einem gelungenen Genuss.
Glenmorangie Nectar d’Or
Nachdem dieser Glenmorangie zuerst in Ex-Bourbonfässern reifte, bekam er sein Finish in Sauterness Weinfässern, welche ihm ein besonderes Aroma verleihen. Der Whisky ist sehr frisch und fruchtig, schmeckt nach Limette und Orange, hat aber auch getrocknete Früchte in sich.
Feine Honignoten verleihen ihm Samtigkeit auf der Zunge und im Gaumen. Im langen süßen Abgang treten Vanille-, Schokolade– und leichte Muskatnoten hervor. Perfekt für Whisky-Einsteiger mit einer Vorliebe für Frucht und Würze.
Dalwhinnie 15 Jahre
Der Dalwhinnie 15 Jahre überzeugt den Einsteiger in die Whisky-Welt mit seiner geschmeidigen Cremigkeit und Weichheit.
Heidekraut, Honignoten, etwas Minze und Vanille mischen sich zu einer feinen Würze. Nur im Abgang, der lang anhaltend und intensiv ist, spürt man einen Hauch von Torf und Malz.
Aberfeldy 12 Jahre
Dieser Aberfeldy ist wunderbar mild, gekörnt mit fruchtigen Noten und einer Spur des Getreides der Highlands. Auch in seiner Milde überzeugt er aber mit vielschichtigen Aromen von Birne und Apfel, begleitet von feinen Honignoten.
Ein gelungenere Single Malt für Einsteiger, der gefällig im Gaumen ist und jede Hausbar komplettiert.
Der Geschmack der Highlands
Generell gilt Highland Whisky als ein sehr kräftiger und aromatischer Brand, und wird daher auch oft nicht als Einsteiger-Whiskys empfohlen, sondern eher unter Whisky-Kennern getrunken. Das unterscheidet ihn von den sehr milden Lowland-Whiskys und den runden, cremigen und fast süßen Destillaten aus der Speyside.
Im Highland Scotch spiegelt sich das raue Klima der Küsten, das herbe Aroma der Heiden und das Zerren des Windes an den Bergwipfeln wider. Immer wieder mischen sich Torfnoten in unterschiedlicher Ausprägung in die Aromen von Salzwasser, Heide, Früchten und Nüssen.
Durch die Unterschiedlichkeit der Whiskys aus den Highlands, werden diese auch in vier Regionen unterteilt, die einen eher in sich geschlossenen Geschmack verkörpern. Das sind die Western Highlands, die Eastern Highlands, die Central Highlands und die Northern Highlands.
Der leichte Idealtyp im Norden
In den nördlichen Highlands dominieren hohe Gebirgsketten das Landschaftsbild. Malerische Küstenstädte laden zur Whisky-Verkostung ein und entlang der steilen Klippen offenbaren sich die schönsten Wanderwege. Hier haben sich bekannte Brennereien wie Dalmore, Glen Ord oder Glenmorangie angesiedelt, die den Idealtyp des schottischen Highland-Whiskys destillieren. Dieser präsentiert sich hell im Glas und sehr leicht auf der Zunge. Ein delikater, feiner Geschmack entfaltet sich im Gaumen, der lange nachhallt. Holzige Noten der Kirsche mischen sich häufig mit einem Birnenaroma, gesprenkelt von etwas Salz und leichtem Rauch.
Pfeffer und Rauch im Westen
Die Western Highlands haben eine ausgeprägte Küstenlandschaft und werden im Süden von den Lowlands begrenzt. Besonders viele Destillerien gab es hier nie. Das liegt daran, dass es an der Atlantikküste sehr viel regnet und die Böden für den Getreideanbau nicht ideal sind. Dennoch finden sich hier Whisky-Schätze, zum Beispiel in den beiden größten Städten der Region Oban und Fort William. Der Whisky aus dem Westen der Highlands schmeckt leicht pfeffrig und etwas rauchiger als andere Highland-Whiskys. Auch die maritimen Noten sind durch die Küstennähe deutlich spürbar.
Honignoten in den Central Highlands
Im Zentrum der Highlands findet der Besucher weite, fruchtbare Flächen, die eher flach sind. Die Central Highlands liegen zwischen den beiden Orten Perth im Südosten und Stirling. Die Whisky-Region zieht sich bis in das mittlere Hochland. Hier gehen die Brennmeister der Destillen Aberfeldy, Dalwhinnie, Tullibardine oder auch Glenturret ihrer Arbeit nach. Die gänzlich anderen geographische und klimatischen Bedingungen der Central Highlands zeigen sich auch im Geschmack des Whiskys. Die Single Malts, die von hier stammen, sind viel weicher als die Highland-Whiskys aus dem Osten. Sie haben deutliche Heidekraut-Aromen und fast immer eine feine, aber nicht zu süße Honignote. Dazu mischen sich Nuancen von Birne, Veilchen, Gewürzen, ab und an ein wenig Minze oder auch Holunder. Die Central Highland Whiskys werden auch oft als Perthshire-Whisky bezeichnet.
Fruchtig und malzig im Osten
Die Estern Highlands sind natürlich eine Whisky-Reise wert, doch auch die Liebhaber der Natur und Kultur kommen hier ganz auf ihre Kosten. Über 150 uralte Burgen, Ruinen und Schlösser schmiegen sich hier in die Landschaft, alte, malerische Hafenstädte laden zum Entdecken ein und die Gebirge sind Anziehungspunkt für Trekking-und Wanderbegeisterte. Hier präsentiert sich Schottland wie auf einer Ansichtskarte, und auch der Whisky aus dem Osten ist eindrucksvoll. Von hier stammen die besten Whiskys Schottlands, der leicht rauchige Glen Garioch zum Beispiel, oder auch der Royal Lochnagr. Die Whiskys der Eastern Highlands, abgesehen vom Glen Garioch, faszinieren durch reiche Körper und wunderbare Fruchtaromen.
Prinzipiell findet sich hier kaum eine Spur von Rauch, was die Malts aus dem Osten Schottlands besonders für Einsteiger in die Whiskywelt empfehlenswert macht. Oft werden Sie mit Speyside-Whiskys verglichen, haben aber doch ihren eigenen Charakter. Malzig, nach feinen Honignoten duftend, mit einer leichten Süße werden sie, je weiter man in den Süden kommt, immer gefälliger und weniger rauchig. Dazu kommen dann eher Vanille, Zitrus und die schmeichelnden Toffeenoten hinzu. Glencadam oder Fettercaim sind typische Vertreter der weichen Malts aus dem Osten der schottischen Highlands.
Bekannte Brennereien in den Highlands
Die Zahl der aktiven Brennereien in den Highlands ist zwar nicht ganz so hoch wie die der Speyside, aber es gibt doch so einige. Zu den Bekanntesten zählen wohl:
Alle aktiven Brennereien der Highlands:
Aberfeldy, Arbikie, Ardnamurchan, Balblair, Ben Nevis, Blair Athol, Brackla, Clynelish, Dalmore, Dalwhinnie, Deanston, Dornoch, Edradour, Fettercaim, Glen Garioch, Glen Ord, Glencadam, Glendronach, Glenglassaugh, Glengoyne, Glenmorangie, Glenturret, Invergordon, Loch Lomond, Lochnagar, Macduff, Oban, Pulteney, Strathearn, Teaninich, Tullibardine, Wolfburn
Die raue Seite Schottlands – Whisky aus den Highlands
Die Highlands sind die größte Whisky-Region in Schottland. Das Hochland im Nordwesten grenzt an die Central Lowlands. Diese Grenze kann man ganz wunderbar aus der Luft als deutliche Linie, den Highlands Bordary Fault, zwischen den Flüssen Tay und Clyde erkennen. Die von Mooren, Seen, hohen Bergen, endlosen Heideflächen und langen Küsten geprägte Region ist sowohl geografisch als auch klimatisch sehr unterschiedlich. Hier in den Highlands hat Nessie im berühmten See Loch Ness ihr Zuhause, und auch der höchste Berg der britischen Inseln, der Ben Nebis ragt hier in den Himmel.
In den Highlands hat sich die englische Kultur nicht so prägend durchgesetzt wie beispielsweise in den Lowlands. Dadurch hat sich die größte Whisky-Region Schottlands einen ganz eigenen kulturellen Charakter bewahrt. Viele Clans haben auch heute noch großen Einfluss und haben gemeinsam mit dem Whisky die Region weit über die Grenzen des britischen Königreiches hinaus bekannt gemacht. Übrigens gehört auch die Speyside geographisch zu den Highlands, hat sich aber als Whisky-Region eigenständig einen Namen gemacht. Manche Brennereien, wie Glenfarclas, bezeichnen ihren Brand dennoch als Highland-Whisky, auch wenn sie eigentlich der Speyside zugeordnet werden.
Die Islands – Highland Whisky, und doch wieder auch nicht
Die Islands sind viele kleine Inseln an der nördlichen Küste der Highlands, Ursprünglich waren Sie, wie die Speyside, ein eigenständiges Whisky-Gebiet, wurden dann aber zu den Highlands gezählt. Ob diese Entscheidung dir Richtige war, darüber streiten sich die Whisky-Kenner immer wieder. Die Islands haben keinen einheitlichen Geschmack und auch die Highlands selbst sind nicht nur geographisch, sondern auch hinsichtlich des Geschmacks der Scotch Whiskys sehr unterschiedlich. Wir folgen daher der Empfehlung nicht, und widmen den Islands-Whiskys den eigenen Raum, den sie auch brauchen.