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Wie lange ist Whisky haltbar?

Whisky Haltbarkeit - Tipps und Infos.

Ein guter Rotwein muss lange Monate im Fass lagern und dann noch ein paar Jahre, um seinen vollen Geschmack zu entfalten. Kaum aber ist er offen, verdirbt er und wird ungenießbar, wenn er in der offenen Flasche steht. Ist das auch beim Whisky so? Wie lange ist Whisky haltbar? Kommt es darauf an, ob die Flasche Whisky offen oder geschlossen ist? Wird Whisky schlecht, oder kann man den guten Tropfen auch Jahre nach dem Öffnen noch genießen? Hier finden Sie die Antworten auf all diese Fragen.

Wie lange hält sich Whisky in der geschlossenen Flasche?

In der geschlossenen Flasche hält sich ein Whisky quasi unendlich lange. In dem Destillat, welches mit einem Mindestalkoholgehalt von 40 Volumenprozent, haben Bakterien und Keime keine Chance, Einfluss auf den Whisky zu nehmen. Daher kann das goldene Wasser des Lebens auch nicht schlecht werden. Voraussetzung dafür aber ist, dass die Flasche noch ungeöffnet und dicht verschlossen ist. Das Aroma, der Geschmack und der Alkoholgehalt bleiben über viele Jahre erhalten. So ist der älteste Whisky der Welt aus dem 19. Jahrhundert auch heute noch genießbar, wenn auch fast unbezahlbar.

Wie lange ist Whisky in der offenen Flasche haltbar?

Ganz anders sieht es mit der Haltbarkeit eines Whiskys in der geöffneten Flasche aus. Ist der Whisky offen, gelangt Sauerstoff in die Whiskyflasche. Licht, Wärme und Luft setzen dem Whisky zu. Nun müssen Sie eine geöffnete Flasche Whisky nicht wie einen Wein innerhalb eines Abends oder weniger Tage austrinken. Die Oxidation, die dem Whisky zusetzt, findet nur in einem sehr geringen Umfang statt. Die Oxidation sorgt dafür, dass ein angebrochener Whisky seinen Geschmack mit der Zeit verändert. Je geringer der Füllstand einer Whiskyflasche ist, desto höher ist der Luftanteil und somit die Möglichkeit zur Oxidation. Bei der Oxidation reagieren aktive Gase mit dem Whisky und führen so zu Geschmacksveränderungen.

Grundsätzlich hält sich ein geöffneter Whisky auch bei häufigem Öffnen und Wiederverschließen des Gebrauchskorkens mindestens sechs Monate, meist aber noch viel länger. Ein bis zwei Jahre sind bei guter Lagerung kein Problem für einen Whisky in der offenen Flasche. Wie lange der Whisky genau haltbar ist, hängt auch mit der Sorte des Brandes zusammen. Außerdem ist es wichtig, dass der goldene Brand richtig gelagert wird. Lesen dazu unseren Beitrag Wie wird Whisky richtig gelagert? Die besten Tipps für die Whisky-Lagerung zuhause. 

Manche Genießer schätzen übrigens auch die geschmackliche Veränderung eines Whiskys in der geöffneten Flasche. Aber das müssen Sie am besten selbst ausprobieren. Unserer Erfahrung nach, wandeln sich die Aromen eines feinen Single Malts eher ins Nachteilieg aus als zu einer Geschmacksverbesserung zu führen. Whisky ist einfach dann am besten, wenn die talentierten und erfahrenen Brenner ihn in die Flasche abfüllen.

Warum reift Whisky in der Flasche nicht weiter?

Ganz im Gegensatz zu einem Wein reift ein Whisky in der Flasche nicht mehr weiter. Für das Alter eines Whiskys zählen nur die Reifejahre in den Fässern. In dieser Zeit bildet sich auch der Geschmack des Whiskys aus. In dieser Zeit interagiert der Brand mit dem Holzfass, welches seine eigenen Aromen an den Whisky abgibt und auch Teile der Außenluft gelangen über die Fasswände in den Whisky. Ist der Whisky erst einmal in der Glasflasche mit einem Korken luftdicht verschlossen, passiert in dieser nichts mehr.

Das heißt, Sie bekommen nach der Lagerung eines zehnjährigen Single Malts nicht nach 20 Jahren im Keller keinen 30-jährigen Whisky. Zwar kann es sein, dass sich über viele Jahre hinweg der Geschmack des Whiskys auch in der geschlossenen Flasche noch ändert. Das liegt daran, dass der Korken nicht ganz so luftdicht schließt wie der einer Weinflasche. Dies bemerken Whiskyfreunde schon beim Öffnen, denn ein Korkenzieher ist nicht notwendig. In welchem Umfang sich aber der Geschmack eines Whiskys bei langer Lagerung in der geschlossenen Flasche ändert, ist nicht bekannt. Dafür fehlen Langzeitvergleiche ausgewählter Whiskys, die einfach noch kein Whisky-Liebhaber gemacht hat.

Woran merkt man, dass der Whisky schlecht geworden ist?

Richtig schlecht im Sinne von verdorben kann ein Whisky nicht werden, wie wir nun wissen. Allerdings kann bei falscher Lagerung und zu viel Luft, Wärme- und Lichtkontakt viel von seiner Komplexität und Finesse verlorengehen. Überlagerter Whisky fällt meist durch ein sehr flaches und dünnes Aroma sowie einen starken alkoholischen Touch auf. Whiskys mit filigranen Aromen sind anfälliger für den Geschmacksverlust als robuste Sorten. 

Und zum Schluss noch ein Hinweis für die Liebhaber von rauchigen und torfigen Whiskys. Diese sind besonders anfällig für die Oxidation und verlieren in der angebrochenen Flasche schneller und mehr an Geschmack. 

In diesem Sinne bleibt uns nur noch zu sagen: Öffnen Sie lieber nur wenige Flaschen gleichzeitig und trinken diese in einem angemessenen Zeitraum aus.

Slàinte Mhath!


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