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Whisky des Monats – der 12-jährige Glendronach Original

Es ist November. Der Herbst hat uns voll im Griff und ab und an klopft auch schon der Winter an die Tür. Eine Zeit, in der erste Gerüche nach Christstollen und gebrannten Nüssen durch das Haus ziehen. Der Glühwein macht dem Aperol Sprizz den abendlichen Platz streitig, und auch im Whisky-Schrank rücken andere Flaschen in Griffnähe. Wir sehnen uns nach Wärme, auch im Whiskyglas. Unser Whisky des Monats November bringt diese Wärme in Körper und Seele. Sherry, brauner Zucker, Rosinen, kandierter Ingwer, süßer Bratapfel – Aromen, die schon auf die Adventszeit vorbereiten – der Glendronach 12 Jahre Original.

Unser Whisky des Monats November 2020 - Glendronach Original 12 Jahre.
Unser Whisky des Monats November 2020 – Glendronach Original 12 Jahre.

Die Glendroch-Brennerei

Der Whisky des Monats November Glendronach 12 Jahre wird in Aberdeenshire in der gleichnamigen Brennerei destilliert. Hier inmitten von reifen Getreidefeldern und idyllisch grasenden Schafen erbaute James Allerdice im Jahr 1826 die Destille im kleinen Örtchen Forgue bei Huntly. Noch heute verzaubern die alten Steingebäude die Besucher, die sich selten hier in das Tal der Brombeeren (Glen Dronach) verirren.

Wie viele schottische Brennereien hat auch Glendronach einige Besitzerwechsel hinter sich. Im Jahr 1920 erwarb Charles Grant, der Sohn des Gründers der Glenfiddich-Brennerei die Geschäfte. Unter der Familie Grant begann der Aufstieg und die Bekanntheit des Glendronach dann erst so richtig. 1996 wurde die Destille stillgelegt, die Pot Stills standen stumm herum und die Gebäude waren verlassen. Zum Glück wurde die Produktion im Jahr 2002 wieder aufgenommen, sodass wir wieder in den Genuss der würzigen und körperreichen Single Malts aus Glendronach kommen können. Die Historie ist auch eng verknüpft mit den Blends von Teachers und Ballantines, in denen der süße und würzige Malt Whisky von Glendronach noch heute der prägende Bestandteil ist.

Wie schmeckt der Glendronach 12 Jahre?

Glendronach-Whisky ist nicht nur voller Frucht wie sein Name, sondern vor allem eines: ein enorm Sherry-lastiger Single Malt. Früher schon reifte der Whisky aus Glendronach ausschließlich in Sherry-Fässern, was ihn alsbald sehr beliebt beim Londoner Adel machte. Süße, cremig und komplex präsentieren sich diese Speyside-Whiskys am Gaumen. Auch heutzutage reifen die Malts noch immer eine lange Zeit in Ex-Sherry-Fässern. Manche, wie der GlenDronach 12 Jahre Original dürfen noch ganz wie früher ihre Reifezeit in spanischen Sherry-Fässern verbringen. Das schmeckt man auch, denn der GlenDronach 12 Jahre ist eine wahre Sherrybombe, die aber noch viel mehr kann, als einfach nur süß zu sein. Lassen wir ihn uns doch einfach einmal schmecken.

Glendronach Original 12 Jahre - Farbe und Schlierenbildung.
Glendronach Original 12 Jahre – Farbe und Schlierenbildung.

– Auge –

Schon beim Auspacken der Flasche sticht ein warmer Farbton, der am besten wohl mit Altgold oder Rotgold beschrieben werden kann ins Auge. Die Farbe des Glendronach 12 Jahre Original ist echt, denn es wurde nicht mit Farbstoffen nachgeholfen. Die satten Goldtöne und die rötliche Färbung läßt schon auf viele Jahre im Sherry-Fass schließen. Der Single Malt reifte in Oloroso- und Pedro Ximénez Sherryfässern. Schwenkt man den guten, öligen Tropfen dann im Glas, erahnt man schon, dass er sehr cremig und mit einem Alkoholgehalt von 43 Volumenprozent auch nicht zu leicht daherkommt.

– Nase –

Schon als allererstes steigt einem der starke, kraftvolle Sherry in die Nase. Man kann schon die Süße erahnen, die durch die Pedro Ximénez Sherryfässer besonders ausgeprägt ist. Aber hinter der ersten Sherry-Note zeigt sich auch eine Fruchtigkeit, die den Glendronach Whisky insgesamt ausmacht. Der nussige und etwas scharfe Grundcharakter der Brennerei setzt sich aber in der Nase noch kaum durch, wird vom Sherry doch sehr übertrumpft. Die Gewürze, typisch für die europäischen Eichenfässer, sind leicht zu spüren. Darüber liegt ein wunderbarer Hauch von Vanille, Birne und Anklänge von Bratapfel. 

– Gaumen –

Mit dem ersten Schluck kommt der Sherry-Bomber Glendronach 12 Jahre Original kraftvoll und süß an den Gaumen. Doch sogleich breitet sich auch die volle Frucht dieses charmanten Single Malt aus. Birne, Trauben, ein süßer Bratapfel, gepaart mit Rosinen und Datteln füllen den Mund angenehm cremig, fast sahnig aus. Hinzu kommen die Nüsse, die Vanille, Karamell und das Eichenholz, welches sich in die Komposition zwischen Süße, Sherry und Frucht mischt. Am Ende erscheint dann die pfeffrige Note des kandierten Ingwer, der die Sherry-Süße auf eine interessante Art konterkariert und dem Glendronach seine ausgesprochene Komplexität und Tiefe gibt. 

– Abgang –

Ist der Glendronach 12 Jahre von der Zunge verschwunden, hinterlässt er ein warmes Gefühl von Karamell, Nüssen, die leichte Schärfe und eine feine Nuance des Holzes der Fässer. Der Abgang ist mittellang und lässt uns noch eine Weile von den Hängen der schönen Region Aberdeenshire träumen. 

Für wen ist dieser Glendronach besonders zu empfehlen?

Ein Dram Glendronach Original 12 Jahre.
Ein Dram Glendronach Original 12 Jahre.

Der Glendronach 12 Jahre Original ist für Einsteiger und Whisky-Kenner gleichermaßen geeignet. Liebhaber des milden und süßen Geschmacks von Sherry, Frucht, Honig und Vanille werden diesen Single Malt lieben. Der Glendronach ist komplex, nicht nur süß. Die feinen Gewürze, der kandierte Ingwer und die Holzaromen lassen ihn nicht flach wirken. Die Speyside präsentiert sich hier in ihrem besten Licht. Im Gegensatz zu unserem Whisky des Monats Oktober, dem The Singleton of Dufftown, hat der Glendronach aber weniger bittere Noten. Er wirkt am Ende nicht so trocken, weniger frisch, konzentriert sich mehr auf die Wärme und Süße, die einen langen Spätherbstabend für uns so angenehm machen. 

Wie genießt man den Glendronach am besten

Der Glendronach 12 Jahre Original ist der perfekte Whisky für lange Herbstabende. Der Single Malt aus der Speyside ist nicht für eine gesellige Runde auf der Terrasse gemacht. Besser schmeckt er, wenn man ihn zu Zweit oder in kleiner Runde am Kamin in einem gemütlichen Sessel genießt. Wir haben ihn auch mit ein paar Tropfen Wasser mit der Whisky-Pipette verdünnt, mussten aber feststellen, dass dann sowohl der Geruch als auch der Geschmack enorm einbüßt. Der Glendronach verliert dabei viel von seiner Intensität, wirkt verwaschen. Pur und bei Zimmertemperatur entfaltet er seinen Geschmack auf jeden Fall am besten.

Übrigens können Sie sich gern auch ein Stück dunkle Schokolade oder einen Espresso mit einem Short Bread zum Glendronach 12 Jahre gönnen. Die feinherben Noten der dunklen Schokolade und des Kaffees ergänzen den süßen fruchtigen Geschmack des Single Malts optimal. Probieren Sie den Sherry-Bomber und entdecken Sie auch die älteren Vertreter aus dem Hause Glendronach. Sie sind es alle wert, in Ihrem Barschrank zu stehen! Wir wünschen Ihnen viel Freude und immer zwei Fingerbreit Whisky im Glas!


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