Beschreibung
An der Südküste der schottischen Insel und Whisky-Region Islay zwischen den Nachbarbrennereien Ardbeg und Laphroaig, steht die Lagavulin Distillery. Lange Zeit war sie fast die einzige, die solch einen extrem rauchigen Whisky wie den Lagavulin 16 Jahre gebrannt hat. Mittlerweile haben auch andere Destillerien Single Malts mit einem sehr starken, kräftigen Rauch im Sortiment. Dennoch ist der Lagavulin der Klassiker unter den typischen Islay-Whiskys und begeistert heute noch Whisky-Kenner und Einsteiger gleichermaßen.
Für den Haus-Stil von Lagavulin typisch sind ölige, schwere, sehr rauchige Whiskys, die aber nicht einfach nur medizinisch schmecken, sondern eher an Lagerfeuer und Grillen erinnern. Dass der Lagavulin auch mit nur 43 Volumenprozent so ölig und schwer im Glas ist, liegt an den sehr kleinen birnenförmigen Brennblasen, die wirklich alle Geschmacksstoffe herausholen. Durch das Finish in Ex-Sherry-Fässern wird der Single Malt auch wunderbar fruchtig und süß. Eine Kombination, die man unbedingt einmal probiert haben sollte.
– Auge –
Der Lagavulin 16 Jahre präsentiert sich in einem schönen Bernstein, aber dies hat nicht viel zu sagen. Er trägt nämlich Farbstoff in sich. Beim Schwenken zeigt sich die typische Öligkeit des Whiskys.
– Nase –
Sofort steigt ein starker intensiver Torfrauch in die Nase, aschig, wie ein Lagerfeuer. Der Rauch allein schon ist sehr aromatisch, voluminös, schwer und würzig, aber auch ein bisschen phenolisch wie ein rauchender Torfklotz. Es riecht nach Räucherschinken, gemischt mit Meeresluft und Algen. Etwas schwach riecht man ein kleines bisschen Datteln, Feigen, etwas reife Kirschen, Vanille und ganz wenig Karamell, welches kaum wahrnehmbar ist.
– Gaumen –
Ölig und schwer, extrem rauchig und etwas salzig steigt er in die Nase, und dennoch entfaltet sich am Gaumen eine wunderbare Süße und Fruchtigkeit. Der erste Eindruck aber ist natürlich der starke Torfrauch, erzeugt durch das extra stark torfig gedarrte Malz aus Port Ellen. Hinzukommt eine kräftige Eiche und schöne Kaffeenoten. Dann allerdings entfalten sich die fruchtigen und süßen Aromen, die in der Nase nur leicht zu spüren waren, so richtig. Volle Aromen von süßen Trockenfrüchten und Kirschen legen sich um den Rauch. Vanille und Karamell treten deutlich hervor. Alles zusammen bildet eine hoch komplexe Erfahrung auf der Zunge, die zum Ende hin wieder ein bisschen Eichenholz und einen Espresso bringt.
– Abgang –
Der Lagavulin bleibt eine Weile, das heißt, der Abgang ist äußerst lang. Eine leichte Schärfe, mehr Pfeffer als Chili, verbleibt auf der Zunge und am Gaumen. Der starke Schinkenrauch verflüchtigt sich in einer Aschenote.