Caol Ila 25 Jahre

Beschreibung

In einer versteckten Bucht nahe Port Askaig auf der schottischen Insel Islay steht die größte Destillerie der Insel – und wohl auch die hässlichste. Ein riesiger Industriebau, grau und nicht mehr so ganz frisch, beherbergt sechs Brennblasen, in denen sehr große Mengen Whisky produziert werden. Der Malt Whisky fließt hier vor allem in die Blends des eigenen Konzerns Diageo. Vor allem im Johnnie Walker sind Coal Ila-Whiskys drin.

Gelagert werden die meisten Fässer jetzt in der Nähe von Glasgow. Nur noch wenige reifen in der rauen Natur der Insel. Einer davon dürfte der Coal Ila 25 Jahre sein. Dieser Single Malt ist rauchig, aber nicht so sehr wie Whisky aus Ardbeg, Lagavulin oder Laphroaig. Seine Ecken und Kanten dürfte er mit den Jahren abgelegt haben. Elegant und süß, mit vollem Körper darf man sich beim Coal Ila 25 Jahre auf einen ausgewogenen und komplexen Whisky mit etwas Rauch freuen, der im Gegensatz zu anderen 25-jährigen Islay-Whiskys wie dem Bowmore auch noch relativ günstig ist.

– Auge –

Im Glas schimmert dunkler Bernstein, was aber wohl mit Farbstoff versehen wurde, wie die Brennerei selbst auf die Flasche schreibt. Die Frage ist, ob dies bei so einem alten Whisky unbedingt notwendig ist.

– Nase –

Beim Coal Ila 25 Jahre steigt einem keine Torfbombe in die Nase wie bei anderen rauchigen Whiskys von der Insel. Natürlich spürt man den Rauch, aber er präsentiert sich sehr sanft, angenehm wie ein Stück Räucherspeck. Gleich darauf zeigen sich aber auch schon die fruchtigen Noten. Etwas Apfel, leichte Zitrusnoten, die sich mit Kaffee, Tabak und Leder mischen. Der Single Malt ist schon beim Riechen sehr rund, ausgewogen, hat von allem ein bisschen was und wirkt hoch komplex.

– Gaumen –

Schon beim ersten Schluck kommt auch der Gaumen in den Genuss dessen, was die Nase schon hatte. Sofort verrät der Coal Ila sein Alter mit atrockenem Eichenholz und einem Hauch kribbelnden Pfeffers. Es dominiert die Würzigkeit, die der Whisky über die Jahre gewonnen hat. Zimt, Nelken, Vanille, vielleicht ein bisschen Lakritz, gepaart mit einem schönen Stück Schokolade. Dahinter kommen sogleich auch schon die Früchte und eine schöne Süße. Der Whisky schmeckt cremig, ölig, ein bisschen speckig, obwohl er mit 43 Volumenprozent keine besonders hohe Stärke hat. Der Rauch ist am Gaumen sehr sanft und viel weniger spürbar als in der Nase. Der 25-jährige Single Malt keine rauchigen Kanten mehr., ist weich und harmonisch.

– Abgang –

Der Cola Ila 25 Jahre verabschiedet sich schön ausklingend, aber nicht besonders lang. Sanfter trockener Rauch bleibt auf der Zunge, ein wenig Vanille klingt nach.