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Whisky des Monats – der Lagavulin 16 Jahre

Wenn draußen die Schneeflocken tanzen und der Wind um die Ecken pfeift, ist der Winter in all seiner Pracht endgültig eingezogen. Wir sitzen in der kalten Jahreszeit gern in unseren warmen Stuben beisammen, reden, genießen winterliche Gerichte und schauen den knisternden Flammen im Kamin zu. Solch schöne Abende mit Kerzenschein, netten Gesprächen oder einem schönen Buch werden mit einem richtigen Winter-Whisky erst perfekt. Gern holen die Whisky-Liebhaber dann die etwas kräftigeren und rauchigen Tropfen aus dem Barschrank. Sie wärmen mit feinen süßen Nuancen, aber bringen auch die volle Power des Torfs auf die Zunge, die im Winter einfach viel angenehmer im Gaumen liegen als in der warmen Jahreszeit. Ein ganz wunderbarer Vertreter der torf-rauchigen und schweren Whiskys ist unser Whisky des Monats Februar – der Lagavulin 16 Jahre.

Unser Whisky des Monats 02/2021 - Lagavulin 16 Jahre.
Unser Whisky des Monats Februar 2021 – der Lagavulin 16 Jahre.

Die Brennerei Lagavulin – Islay-Whisky in seiner ganzen Pracht

Die Whisky-Brennerei Lagavulin liegt an der Südseite der pittoresken Insel Islay. Zwischen Ardbeg und Laphroaig entstehen hier in einer idyllischen Senke einige der besten Single Malts Schottlands.

John Johnston, dessen Name sich noch heute auf den Flaschen findet, führte die Brennerei im Jahr 1816 aus der Schwarzbrennerei in die Legalität. Davor brannte man hier aber schon 75 Jahre lang Whisky, eine Erfahrung, die sich noch heute bemerkbar macht. Natürlich erlebte die Lagavulin-Brennerei im Laufe ihrer Geschichte einige Besitzerwechsel. Unter anderem gehörte sie einstmals zur White Horse Destillers Ltd. Daraus resultiert noch heute, dass der Lagavulin der Lead-Whisky in den Blends von White Horse ist. Heute gehört Lagavulin zu Diageo, die den 16-Jährigen zum Bestandteil der berühmten Classic-Malt-Reihe machte.

Wie schmeckt der Lagavulin 16 Jahre?

Der Lagavulin 16 Jahre war viele Jahre lang die einzige Standardabfüllung der Brennerei. Und doch ist er ein Meilenstein unter den Islay-Whiskys. Er spiegelt das raue Klima der Insel wider, und spielt dennoch mit feinen süßen Aromen. Durch die sehr langsame Destillation in den birnenförmigen Pot Stills wird der Whisky klar und rein. Das stark getorfte Malz aus Port Ellen, welches in unmittelbarer Nähe der Lagavulin-Warehouses liegt, verleiht dem Lagavulin seinen typischen Islay-Charakter. Durch die Reifung in Ex-Bourbon- und Ex-Sherry-Fässern gesellen sich zu den kräftig-rauchigen Aromen herrlich süße und fruchtige Noten hinzu. Eine ambivalente Kombination, die eine einzigartige Symbiose hervorbringt, die man unbedingt einmal probiert haben sollte. Verkosten wir den beliebten Islay-Whisky doch einmal.

Lagavulin 16 Jahre - Farbe und Schlierenbildung.
Lagavulin 16 Jahre – Farbe und Schlierenbildung.

– Auge –

Dem Auge präsentiert sich der Lagavulin 16 Jahre in einem satten Bernstein. Man könnte meinen, dieser Ton sei nur durch die 16 Jahre im Fass zustande gekommen ist, aber hier wurde mit Zuckercouleur nachgeholfen.

– Nase –

Kaum hält man die Nase über das Glas, strömen dicke Raucharomen um die sensiblen Geruchsknospen. Asche ist dabei, wie bei einem Lagerfeuer. Schon dieser Rauch zeigt den Charakter des Single Malts von der Insel Islay: schwer, voluminös und sehr würzig. Die phenolischen, medizinischen Noten sind spürbar, aber überfordern die Nase nicht. Man riecht Räucherschinken, Meeresluft und Algen, die aus einem rauchenden Torfklotz aufsteigen. Dahinter zeigen sich leichte Nuancen von Feigen und Datteln, sind aber noch sehr zurückhaltend.

– Gaumen –

Am Gaumen entfaltet der Lagavulin seine ganze Kraft. Nach dem Rauch in der Nase und auch im ersten Eindruck auf der Zunge zeigen sich nun die fruchtigen und süßen Aromen des Single Malts. Trockenfrüchte und Kirschen sind zu schmecken, die sich gemeinsam mit komplexen Noten von Kaffee, Schokolade, Vanille und Karamell auf wunderbare Weise mit dem Rauch mischen. Die 43 Volumenprozent, mit denen der Lagavulin 16 Jahre abgefüllt wird, mildern die Schärfe des Rauchs, der medizinischen Phenole und des Salzes des Meeres in eine angenehme Weichheit, die sich nach und nach im Gaumen verbreitet.

– Abgang –

Vom Lagavulin 16 Jahre hat man eine ganze Weile etwas. Im extrem langen Abgang verflüchtigt sich der Rauch immer mehr. Eichenholz, ein Hauch von Salz und Kaffee bleiben im Mund, konterkariert von einer leichten Schärfe Am Ende bleibt ein trockener Eindruck von Asche, wie ein ausglimmendes Feuer im Kamin.

Für wen ist der Lagavulin 16 Jahre besonders zu empfehlen?

Ein Dram des Lagavulin 16 Jahre geht immer.
Ein Dram des Lagavulin 16 Jahre geht immer.

Früher war der Lagavulin 16 Jahre DIE Torfbombe von der Insel Islay, die nur wenige Whisky-Liebhaber in ihrer Intensität geschätzt haben. Mit den Jahren haben sich zu diesem Klassiker aber viele weitere rauchige Single Malts dazugesellt. So fällt der Lagavulin nicht mehr (nur) wegen seiner starken Rauchigkeit, sondern vor allem wegen seiner interessanten Kombination aus Süße, Schärfe, Frucht und Torf auf. Dennoch ist er kein Anfänger-Whisky. Zu stark sind die Torfaromen, der Schinken und die Salznote. Ungeübte Gaumen werden sich schwertun. Hat man sich aber schon ein wenig an torfige Whisky herangearbeitet, wird man den Lagavulin lieben. Die vielen Aromen, die auf der Zunge einen komplexen Tanz miteinander aufführen, begeistert erfahrene Whisky-Trinker immer wieder aufs Neue.

Wer allerdings richtige Torfbomben mag, muss sich beim Lagavulin darauf einstellen, dass hier zwar die Power des Lagerfeuers prasselt, aber der Rauch nicht dominierend im Genuss ist. Wer es liebt, wenn sich Torf, Teer, brennendes Holz und Asche immer mehr im Gaumen entfalten, sollte ältere Abfüllungen wie den Lagavulin 21 oder 25 Jahre probieren. Bei diesen entwickelt sich das Aromen-Spektrum genau andersherum. Es beginnt mit viel Süße vom Sherry und Orangen und geht dann in einen intensiven Rauch und Torf-Geschmack über.

Wie genießt man den Lagavulin 16 Jahre?

Den kräftigen Lagavulin genießt man am besten in einem traditionellen Whisky-Glas. Ein Tumbler wird dem dichten Aromen-Spiel nicht gerecht, in einem Glencairn aber entfalten sich auch die feinen, etwas versteckten Nuancen, die solch große Freude machen. Bei Zimmertemperatur, vielleicht sogar noch etwas angewärmt durch das Halten in der Handfläche, schmeckt der intensive Single Malt besonders gut.

Auch, wenn der 16-jährige Lagavulin von Haus aus nur mit einer Trinkstärke von 43 Volumenprozent abgefüllt wird, lohnt sich das Verdünnen des Whiskys mit ein paar Tropfen Wasser. Sie werden bemerken, wie sich das Bukett des Single Malts und die Sinneseindrücke am Gaumen sich verändern.

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