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Whisky des Monats – der Dalwhinnie 15 Jahre

Im August, wenn der Sommer auf seinem Höhepunkt angekommen ist, biegen sich die Getreidefelder und der Mais im leichten Wind und strahlen golden in der Sonne. Deswegen haben wir uns in unserer Reihe „Whisky des Monats“ dieses Mal für einen Highland-Whisky entschieden, der wunderbar mild und gleichzeitig mit voller Körperkraft daherkommt. Gebrannt wird er in der höchsten Brennerei der schottischen Highlands und er ist ein Bestandteil der berühmten Classic Malts von Diageo. Seit 2017 wird er übrigens als Speyside-Whisky geführt. Wir stellen vor: den Dalwhinnie 15 Jahre.

Unser Whisky des Monats August 2020 - Dalwhinnie 15 Jahre

Dalwhinnie – Brennerei im geografischen Mittelpunkt der Highlands

Die Dalwhinnie-Brennerei ist mit 326 Metern nicht nur die am höchsten gelegene noch produzierende Destillerie in den Highlands, sondern liegt auch fast in der geografischen Mitte der Whiskyregion. Mitten im Herzen des Cairngorm Nationalpark werden hier einige der bekanntesten Highland-Whiskys gebrannt. Die besondere Höhenlage und die sehr kalten Temperaturen beeinflussen den Geschmack des Whiskys aus dem Hause Dalwhinnie.

Der gälische Name bedeutet „Treffpunkt“, was in zweierlei Hinsicht auf die Dalwhinnie-Destillerie zutrifft. Zum einen wegen der Lage, und zum anderen wegen des Geschmacks. Gleich drei wichtige Verbindungsstraßen treffen sich bei Dalwhinnie und die Highland Main führt durch den Ort. Aber auch der Geschmack ist ein Treffpunkt. Denn der Single Malt von der höchstgelegenen Brennerei der Highlands, übrigens mit eigener Wetterstation, kann gut und gern als ein Aufeinandertreffen von Highland- und Speyside-Whisky beschrieben werden.

Der Dalwhinnie 15 Jahre – das Flaggschiff der Brennerei

Der größte Teil der Produktion fließt in den bekannten Blended Whisky Black & White, aber ein kleiner Teil wird auch als Single Malt abgefüllt. Dazu gehört auch der Dalwhinnie 15 Jahre, das Flaggschiff der Brennerei.

Der 15-Jährige wird aus schwach getorfter Gerste gebrannt, was ihm einen interessanten kräftigen Highland-Charakter gibt. Aber er ist nicht vergleichbar mit den stark getorften Malt Whiskys von den schottischen Inseln bzw. dem Islay-Whisky. Dafür sorgt auch schon die recht lange Reifung in den ehemaligen Bourbon-Fässern. Aber der Dalwhinnie 15 Jahre ist auch sehr geprägt von einer malzigen Süße, die an die Speyside erinnert. Der 15-Jährige wird standardmäßig mit 43 Volumenprozent in die typische bauchige Flasche abgefüllt.

Wie schmeckt der Dalwhinnie 15 Jahre Single Malt Scotch Whisky?

Der Dalwhinnie 15 Jahre passt so wunderbar zum August, weil er schon mit seinem Geruch und dann auch auf der Zunge an geröstetes Getreide erinnert. Er verbindet die Leichtigkeit des Sommers mit den kräftigen Aromen reifender Früchte und Getreide, erinnert an gebackenes Brot und an die frischen Obstkuchen von der Großmutter. Probieren wir ihn doch einfach einmal.

– Auge –

Durch seine sehr kräftige, goldene Farbe springt der Single Malt sofort ins Auge. Doch der erste Eindruck täuscht, denn hier wurde mit Zuckercouleur nachgeholfen.

– Nase –

In die Nase steigt beim Öffnen der Flasche schon ein Geruch nach Heidekraut und etwas Torfrauch auf. Aus dem Glas präsentiert er den Geruchsknospen eine wunderbar fruchtige Note aus Birne, Apfel, Aprikosen, vielleicht einer Spur von hellen Trauben. Das Heidekraut ist deutlich spürbar, in der Nase spürt man eine Blumenwiese. Der Dalwhinnie riecht ein bisschen wie ein Lowland-Whisky. Vom leichten Torfhauch ist noch nichts zu spüren, durchaus aber eine deutliche Nuance von geröstetem Getreide, vielleicht ein wenig Heu.

– Gaumen –

Am Gaumen beginnt der exzellente Single Malt dann sein wunderbares Spiel der Aromen. Eine schöne ölige, cremige, sehr reichhaltige Konsistenz bereitet auf eine Sinfonie der Sinne vor. Blumig-süße Noten von Heidekraut und Honig mischen sich mit dem Aroma von reifen Südfrüchten, gepaart mit etwas Birne. Dazwischen melden sich immer wieder die getreidigen Noten, eine deutliche Spur Eichenholz drängt sich nach vorne.

Der Dalwhinnie entwickelt sich aber noch weiter. Jetzt bemerkt man auch den Torfhauch, der durch die Mischung aus ungetorftem und leicht getorftem Malz entsteht. Lässt man den Single Malt noch länger im Mund kreisen, können leichte Nuancen von Schwefel hervortreten, eine Spur von Jod. Sherry kann man im Prinzip nicht schmecken, eher einen Eindruck von Cognac.

– Abgang –

Der Abgang der Dalwhinnie ist vielleicht mit mittellang am besten beschrieben. Dominierend sind auch hier wieder die Süße des kräuterigen Heidehonigs, gepaart mit einer kräftigen Eiche, die leicht ins Bittere tendiert. Der Rauch nimmt zu und es bleibt ein sanfter Torfgeschmack übrig.

Für wen ist der Dalwhinnie 15 Jahre besonders zu empfehlen?

Der Dalwhinnie 15 Jahre ist ein idealer Einsteiger-Whisky. Er begeistert mit einer einzigartigen Süße, die aber nicht klebrig, sondern sehr kraftvoll daherkommt. Kräuter, Honig, Früchte, Eichenholz, der Geruch des Waldes und der reifen Felder mischen sich auf einzigartige Weise. Unterlegt wird diese Komposition durch einen feinen Torfhauch, den eingefleischte Islay-Whisky-Trinker wahrscheinlich gar nicht spüren. Für einen ersten Kontakt mit den rauchigen Noten eines Whiskys, ohne gleich eine Torfbombe ins Gesicht zubekommen, ist er aber hervorragend geeignet.

Übrigens haben wir den Dalwhinnie in einer bunt gemischten Familienrunde getestet. Hier zeigte sich deutlich, dass erfahrenere „Torf-Trinker“ dem Dalwhinnie fast gar keinen Rauch zuordnen konnten. Den Liebhabern frischer irischer Whiskeys und süffiger, sanfter, süßer Speysider oder der weichen Ladys aus den Lowlands hingegen fielen die Raucharomen mehr und mehr in den Gaumen. Vor allem im Abgang spürten sie dann einen kräftigen Schinken und sogar Schwefel.

So genießen Sie den Dalwhinnie 15 Jahre am besten

Den herrliche fruchtigen, aber zugleich kräftigen und ausgewogenen Single Malt trinken Sie am besten bei Zimmertemperatur. So entfalten sich die feinen Aromen besonders gut. Wer möchte, kann mit ein paar wenigen Tropfen mineralarmen Wassers nachhelfen und so einige etwas versteckte Aromen heraus kitzeln. Allerdings würden wir das nur bei einem richtigen Tasting empfehlen, bei dem es wichtig ist, auch die kleinsten Nuancen zu entdecken. Der 15-jährige Dalwhinnie ist bestens für eine nicht ganz so muntere Runde, die abends noch gemütlich beisammensitzt und den Tag ruhig ausklingen lassen will, geeignet. Als Aperitif, aber besonders als Digestif ist er wärmstens zu empfehlen. Er harmoniert perfekt mit den warmen, süßen Aromen eines leckeren Nachtischs. Wer statt eines süßen Desserts nach dem Essen lieber noch eine Schinken-Käseplatte genießt, sollte dazu unbedingt einen Dalwhinnie 15 Jahre trinken, denn er geht ein wunderbares Spiel mit den Aromen dieser leichten, aber würzigen Speisen ein.

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