Jim Beam – amerikanischer Klassiker mit deutschen Wurzeln
Jim Beam – das ist der Name, mit dem der amerikanische Bourbon untrennbar verbunden ist. Wie der Jack Daniels aus Tennessee gehört der Jim Beam aus Kentucky, der Wiege des Bourbon-Whiskeys, zu den goldenen Pfeilern der amerikanischen Whiskey-Kultur. Der deutsche Auswanderer Jakob Böhm war es, der 1770 sein Glück in Maryland und dann in Clermont als Farmer suchte. Die Reste seines Getreides brannte er, wie viele andere Bauern, zu Whiskey. Ab 1795 verkaufte er diesen auch, weswegen dieses Jahr als Gründungsdatum für den Jim Beam gilt. Mittlerweile hatte er seinen Namen an die neue Heimat angepasst und nannte seinen Whiskey daher Old Jake Beam Sour Mask aus der Brennerei Old Tub. Er hatte Erfolg und bald wurde das Brennen von Whiskey zum Hauptberuf der ganzen Familie. Sein Sohn und sein Enkel expandierten und zogen nach Old Nelson, wo sie den Whiskey weiter produzierten.
Der eigentliche Jim Beam, dessen Namen die weltbekannte Firma mit heute zwei Brennereien in Clermont und Boston verdankt, betrat erst später die Bühne. James Beauregard Beam leitete die Brennerei vor und nach der Prohibition. Während der Prohibition musste sich James, genannt Jim, einen anderen Broterwerb suchen. Ein wütender Mob brannte die Destille nieder und Jim Beam gründete einen Steinbruch. Die Einnahmen durch die Steine brachten ihn über die schweren Jahre, in denen das Brennen und der Genuss von Alkohol in den USA verboten war. Doch gleich nach dem Ende der Prohibition baute er die neue Brennerei Jim Beam in der James B. Beam Distilling Company in Clermont Kentucky auf. Heute produziert die Familie in der siebten Generation den weltbekannten Bourbon und gehört zu dem globalen Unternehmen Beam Global Spirits & Wine, Tochterfirma von Fortune Brands.
Die Sortenvielfalt des berühmtesten Bourbon der Welt
Jim Beam produziert grundsätzlich zwei Bourbon, den Jim Beam und den Old Grand Dad in Reminiszenz an die erste Brennerei Old Pud. Außerdem gibt es auch einen Rye-Whiskey aus dem Hause. Aber die Sortenvielfalt, vor allem der Marke Jim Beam ist außergewöhnlich hoch. Neben dem klassischen Bourbon mit leichter Vanillenote gibt es den Jim Beam Black, den Jim Beam Apple, Jim Beam Honey, den red Stag, den Devil’s Cut, den Signature Craft, der Masterpiece, den Jim Beam Rye und verschiedene Mix-Getränke wie Jim Beam Cola oder Jim Beam Lime Splash, mit denen die Marke auch die jungen Alkohol-Trinker erreichen will.
Der Geschmack von Jim Beam
Bei aller Sortenvielfalt ist ein Jim Beam meist zu erkennen. Die Whiskeys sind durch den hohen Maisanteil recht süß, haben aber vor allem in den klassischen jungen Standardabfüllungen kaum tiefergehende Geschmacksnoten. Vanille und Karamell kann man erkennen. Interessant wird der Kentucky-Bourbon erst in anderen Flaschen wie dem Jim Beam Black mit seinen vollen Eichenaromen und dem typischen Karamellaroma. Weitaus angenehmer für die Geschmacksknospen eines Whiskey-Liebhaber sind der Signature Craft, der Masterpiece und der Devil’s Cut. Der Jim Beam Signature Craft bekommt zum Beispiel durch seine 12 Jahre lange Reifung deutlich mehr würzige Aromen, wird vollmundiger und komplexer. Natürlich ist er dennoch nicht mit einem schottischen, irischen oder deutschem Single Malt vergleichbar, da ihm eindeutig die Reifung in verschiedenen Fasstypen fehlt. Der Masterpiece, in Deutschland auf 800 Flaschen limitiert, hat da schon mehr Aromen, überzeugt mit Zitrusfrüchten und feinen Gewürzen. Er bekam aber auch ein Finish in Ex-Sherry-Fässern.