Glen Scotia – eine bewegte Geschichte im Tal der Schotten
Man schrieb das Jahr 1832 als die Galbrath-Familie die Brennerei Glen Scotia in Campbeltown gründete. Fast einhundert Jahre blieb sie in Familienbesitz, ehe sie 1919 an die West Highland Malt Distillers – genauso wie Glengyle – verkauft werden musste.
Der Name wird übrigens „glen scoscha“ gesprochen und bedeutet so viel wie Tal der Schotten. Nicht zu verwechseln mit der irischen Whisky-Brennerei Glen Scota, die nach der in einer Schlacht gefallenen Königin der Milesier benannt ist. Auch Glen Scotia hat eine wechselvolle Geschichte, Jahre, in denen die Produktion stillstand. Auch Glen Scotia ging in der großen Krise bankrott, und mit ihr alle angeschlossenen Destillerien wie Kinloch, Ardlussa oder Dalintober.
1924 versuchte Dancun MacCallun die Brennerei wiederzubeleben, scheiterte aber schon vier Jahre später. Bergauf ging es erst wieder, als die Besitzer der Scapa-Destille die Geschäfte wiederaufnahmen. Das ging bis 1954 gut, ehe Hiram Walker (bekannt durch den Canadian Whisky-Club) übernahm und schon ein Jahr später wieder ein Wechsel des Besitzers erfolgte. Erst 1989 wurde die Produktion nach einer umfangreichen Renovierung wieder gestartet. Heute gehört die Glen Scotia-Brennerei zur Loch Lomond Group.
Der Geschmack von Glen Scotia
Geschmacklich bewegt sich der Glen Scotia in einer Range zwischen maritimen und öligen Noten. Er kann zu einem typischen Küsten-Whisky gezählt werden. Es gibt stark getorfte Whiskys, aber auch gemäßigte und gar nicht getorfte Brände. Durch eine recht kurze Fermentation bekommt der Glen Scotia nussige und fruchtige Noten, doch bei allen hat man das Salz des Meeres in der Nase und am Gaumen.