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Whisky von Abhainn Dearg

– Honigsüß – frisch – grüne Zweige – Tannennadeln – sehr viel Holz – Schokolade –


Abhainn Dearg – erste legale Whiskybrennerei auf den Inseln

Schlichtes Betongrau mit roten Blechdächern – so präsentiert sich die Brennerei Abhainn Dearg dem Besucher. Wenn sich denn jemand hierhin ganz weit in den Westen Schottlands, auf eine der äußeren Hebriden verirrt. Großes Tamtam macht die Brennerei nicht um sich, aber Führungen inklusive einer Kostprobe des edlen Brandes kann man mittlerweile schon genießen. Dafür wird aber noch alles von Hand gemacht, ganz wie früher, wenn man davon absieht, dass die Brennerei erst in diesem Jahrtausend das Licht der Welt erblickt hat. Denn erst im Jahr 2008 erbaute Mark Tayburn die Abhainn Dearg Distillery. Nun steht sie hier, teils aus alten Hütten einer Fischfarm erbaut, und ist seit 200 Jahren die erste legale Brennerei auf der Isle of Lewis. Außerdem hat sie auch den Rang, die westlichste Brennerei Schottlands zu sein. Bis 2008 war das nämlich noch Kilchoman.

Whisky brennen wie die Schmuggler vergangener Zeiten

Tayburn startete so, dass er pünktlich zum Whisky Olympus 2011, als die Veranstaltung auf die Hebriden in die Hauptstadt Stornoway zurückkehrte, seinen ersten Whisky ausschenken konnte. Er setzt nicht nur auf alte Traditionen in Destillationsverfahren und auf Handarbeit, sondern bevorzugt auch Gerste von der Insel Harris und Lewis.

Auf den Inseln boomte früher die Schwarzbrennerei und nur wenige brannten ihren Whisky legal. Noch heute sieht man in den kleinen Ortschaften so manches Whiskyfass entlang rollen, welches keinen offiziellen Stempel einer Brennerei hat. Die Tradition des Whiskybrennens ist hier sehr alt. Schon der elisabethanische Reiseschriftsteller Fynes Moryson beschrieb drei Sorten Whisky, die hier schon vor 1600 gebrannt wurden. „Eine dritte Sorte wird usquebaugh baul, id est, usquebaugh genannt, die auf den ersten Geschmack alle Glieder des Körpers betrifft: zwei Löffel dieses letzten Likörs sind eine ausreichende Dosis; und wenn jemand diese Menge überschreitet, würde er sofort den Atem anhalten und sein Leben gefährden.“

Nun, so traditionell ist Tayburn dann doch nicht, denn der Whisky, den er in Abhainn Dearg abfüllt, kann sich durchaus sehen und schmecken lassen. Wenn man eine Führung durch die Distillery mitmacht, dann aber sieht man die Tradition der Schmuggler. Die selbstgebauten Stills werden mit Dampf erhitzt. Das ganze Ensemble wirkt wie im Labor eines Alchimisten. Das war auch Tayburns Absicht beim Bau der Anlagen. Alles sieht so aus, wie eine Schwarzbrennerei in den besten Schmuggler-Tagen. Das Highlight ist eine kleine originale Brennblase aus einer antiken, illegalen Brennerei, die Tayburn auch nutzt.

Der Geschmack von Abhainn Dearg

Dass Tayburn sich der Tradition verpflichtet fühlt, merkt man am Grundcharakter des noch jungen Whiskys. Hier ist nichts süß und fruchtig, sondern der Abhainn Dearg hat eine kräutrige, bittere Grundnote. Tannennadeln, Wurzelgemüse und maritime Aromen mischen sich hier mit leichten Fruchtnoten und einer schönen Spur Vanille.

Seit 2018 gibt es den ersten 10-jährigen Abhainn Dearg, aber nur in sehr begrenzter Auflage. Das wird auch so bleiben, denn Tayburn hat nicht vor, den Ausstoß deutlich zu erweitern. Er zeigt sich viel komplexer als der Newmake, ist weich und cremig. Abhainn Dearg besticht mit einer gelungenen Mischung aus maritimen Aromen und einer schönen Süße von Honig und Karamell. Hinzu gesellt sich Pfeffer und eine deutliche Eichenholznote.