Cardhu Gold Reserve Cask Selection

Beschreibung

Die Cardhu Brennerei hat wie viele andere auch, vor ihrer eigentlichen Gründung schon ein paar Jahre als Whisky-Destillerie auf dem Buckel. Schon seit 1811 brannten die Eheleute John und Helen Cummings wie schon der Vater Whisky auf der kleinen Farm inmitten der Speyside. Helen warnte andere Schwarzbrenner mit einer gehissten roten Fahne, wenn die Prüfer in ihrem Hause waren. Daran erinnert noch heute das kleine Siegel am Flaschenhals jedes Cardhu-Whiskys mit einer Silhouette.

Im Jahr 1824 dann bekam die Brennerei, die damals noch Cardow hieß, als eine der ersten in Schottland die Lizenz zum Brennen des goldenen Wassers des Lebens. Dieses Jahr gilt als Gründungsdatum der Destillerie. Übrigens war es nicht John, sondern Helen, die die Brennerei offiziell führte, als erste Frau überhaupt in Schottland und der Welt. Sie steht als eines der Sinnbilder für Frauen in der Whisky-Industrie.

Der Whisky von Cardhu, wie die Brennerei seit 1983 heißt, floss und fließt noch heute zu großen Teilen in die Produktion des Blended Whisky Johnnie Walker. Diese Ära begann mit der Übernahme durch John Walker & Sons im ausgehenden 19. Jahrhundert. Doch zum Glück gibt es mit den Jahrgangswhiskys und dem Cardhu Gold Reserve den herrlich milden und doch komplexen Single Malt auch als eigene Abfüllung.

– Auge –

Dem Auge präsentiert sich der Cardhu Gold Reserve seinem Namen entsprechend in einem goldenen Bernstein. Antikgoldene Reflexe zeigen sich im Sonnenlicht. Leider ist diese Farbe nicht ganz auf natürlichem Weg entstanden. Die Brennerei hat mit Zuckercouleur nachgeholfen. Der Farbstoff schadet dem Geschmack nicht, ist für die Namensgebung vielleicht entscheidend, aber doch ein wenig unnötig. Dass der Cardhu nur mit 40 Volumenprozent abgefüllt wurde, sieht man auch, denn er zieht beim Schwenken im Glas fast keine Schlieren.

– Nase –

Die Nase des Cardhu Gold Reserve ist sehr kräftig. Voluminöse Aromen von Frucht, süßer Vanille und Honig strömen dem Genießer entgegen. Dazu gesellt sich eine Note von Bittermandel, die an fruchtiges Marzipan erinnert. Ein leichter Hauch von von Eichenholz mischt sich unter die intensiven Aromen und macht Lust auf den ersten Schluck.

– Gaumen –

Der Gaumen wird nach der kräftigen Nase nicht ganz so intensiv bedient, wie man erwarten würde. Die würzigen Aromen des Fasses sind deutlich zu spüren. Vanille und kräftiges Malz verwöhnen den Gaumen mit ihrer typischen Süße. Frucht von Apfel, Trauben, leichter Erdbeere und etwas exotischer Mango umfließt die Zunge. Fein und harmonisch breiten sich Nuancen von Mandel, Honig, Karamell und Schokolade aus. Dabei bleibt der Cardhu Gold Reserve aber sehr zurückhaltend, kommt mit weicher und sanfter Komplexität daher.

– Abgang –

Der lange Abgang hat dann wieder die Power der Nase. Würzig, leicht trocken werdend, bringt er all die Aromen der Nase intensiv an den Gaumen. Die süß-fruchtige Würzigkeit, gepaart mit den Noten von Mandel und etwas Orangenschale bleibt lange erhalten. Zum Ende hin wird der Cardhu Gold Reserve etwas trockener, die Eiche kommt etwas stärker zum Tragen und hinterlässt ein angenehmes Mundgefühl.