Clynelish – zwei Brennereien, eine Geschichte
Wenn wir heute von der Clynelish Brennerei sprechen, dann meinen wir die neue, große Destillerie, die nichts mit der kleinen beschaulichen alten Destille gemeinsam hat – außer den Namen natürlich. Die Geschichte der alten Clynelish Brennerei begann im Jahr 1819, als der Duke of Sutherland die Brennerei gründete. Er schuf damit Beschäftigung für die ehemaligen Farmer, deren Land er fortan als Weideland für Schafe nutzte. Rund um Brora entstanden so einige neue Arbeitsmöglichkeiten, wie die Salzmühle, das Ziegelwerk oder auch die Kohleminen.
Nun, wer nicht für dne Whisky brennt, hat auch keinen Erfolg. So ging die Destille mit der Zeit durch viele Hände. James Harper. John Matheson, George Lawson and Sons brachten die Brennerei auch nicht zum Ruhm. Das änderte sich erst im Jahr 1896 als die Blender James Ainslie & Heilbron zusammen mit James Risk das Ruder in die Hand nahmen. Doch die Rezension und der Zweite Weltkrieg brachten erneute Rückschläge. Im Jahr 1967 dann kam der große Umbruch. Die neue Clynelish-Brennerei wurde gebaut, die alte eingemottet. Heute ist Diageo Besitzer von Clynelish.
Das kurze Zwischenspiel der alten Clynelish-Brennerei
Kaum eingemottet, kam für die alte Clynelish-Brennerei doch noch einmal eine große Zeit. Auf der Insel Islay gab es eine große Trockenheit. Das Ergebnis war ein extremer Mangel an rauchigem Whisky für die Blend-Industrie. Da besann man sich auf die alten Anlagen und Clynelish produzierte bis zum Jahr 1983 erst stark rauchigen, dann etwas milderen Whisky. So gab es eine kurze Zeit sogar zwei Clynelish-Destillerien, ganz nah nebeneinander. Das erwies sich aber als sehr unpraktisch, so dass man Clynelish A (die alte Brennerei) umbenannte in Brora.
Brora sagt vielleicht so manchem Kenner auch etwas. Seit 2021 produziert die Brora Destillerie wieder eigenen Whisky. Sie wurde nie abgerissen, diente jahrzehntelang als Lager für Clynelish.
Der Geschmack von Clynelish Whisky
Clynelish Whisky überzeugt als Single Malt, findet sich aber auch in einigen Blended Whiskys des heutigen Besitzers Diageo, wie in dem Johnny Walker, wieder. In den schottischen Highlands in der Region Sutherland produziert Clynelish eigenen Single Malt, der vielen Whisky-Freunden bisher noch nicht ins Auge gestochen ist. Dabei sind die goldenen Wasser des Lebens aus der Clynelish-Brennerei unbedingt empfehlenswert. Die Macher selbst bezeichnen ihren Whisky als wachsartig. Das ist auch das Besondere Kennzeichen der Malts aus dem Hause. Der Hausstil von Clynelish glänzt mit tollen Aromen von Äpfeln, Mandarinen, Malz und kräftigen Gewürzen. Dazu gesellt sich das feine Aroma des nahen Meeres, das Salz und die unverkennbaren Noten von Heidekraut. Honig und Vanille runden den Geschmack eines Clynelish Whiskys ab. Und obendrauf sitzt immer eine Nuance Kerzenwachs.
Am bekanntesten ist sicher der 14-jährige Clynelish, aber es gibt noch mehr zu entdecken. 10-Jähriger, 23-Jähriger, 25-Jähriger und so einige Spezialabfüllungen wie der Brora 38 Jahre Cask Strength oder der Clynelish Reserve – Haus Tyrell aus der (GOT Malts Collection warten darauf, von Whisky-Liebhabern entdeckt zu werden.